Frankfurt am Main (ots)
Der aktuelle Mercer CFA Institute Global Pension Index 2024 hat wichtige Erkenntnisse über die Altersvorsorgesysteme in verschiedenen Ländern veröffentlicht. Dabei bleibt die Niederlande die unangefochtene Nummer eins in der internationalen Pensionierung. Deutschland, das im Vorjahr auf Rang 19 abschnitt, hat sich leicht verbessert, fällt jedoch nun auf den 20. Platz zurück und zeigt damit Schwächen in der Nachhaltigkeit des Rentensystems.
Weltweit stehen Rentensysteme vor Herausforderungen: steigende Lebenserwartungen, niedrige Geburtenraten und die damit verbundenen hohen Kosten für soziale Sicherungssysteme setzen unter Druck, insbesondere in Deutschland. Der Index zeigt mit 67,3 Punkten eine geringfügige Verbesserung im Vergleich zum letzten Jahr. Doch in der Sub-Kategorie „Nachhaltigkeit“ schneidet Deutschland nur auf dem 33. Platz ab, was ein Indikator für die langfristige finanziellen Stabilität des Systems ist. Die Gründe dafür liegen vor allem im umlagefinanzierten Rentensystem, das durch demografische Veränderungen belastet wird.
Rolle der arbeitgeberfinanzierten Pensionen
Um die Herausforderungen im Rentensystem zu bewältigen, haben viele Unternehmen begonnen, von leistungsorientierten auf beitragsorientierte Pensionspläne umzusteigen. Dies bringt sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich. Margaret Franklin, Präsidentin vom CFA Institute, betont, dass die komplexeren Entscheidungen in diesen Systemen oft eine unzureichende Vorbereitung der heutigen Arbeitnehmer zur Folge haben. Es besteht ein merklicher Mangel an qualifizierten Finanzberatern, die den Betroffenen helfen, für ihre Renten zukunftssicher zu planen.
Die Flexibilität und Individualisierung, die beitragsorientierte Programme bieten, sind entscheidend, besonders in einer Zeit, in der viele Erwerbstätige gefordert sind, ihre Karrierewege anzupassen. Die Möglichkeit, dass Arbeitnehmer nach einer ersten Pensionierung zurück ins Berufsleben kehren, erfordert angepasste Rentenlösungen. Diese Flexibilität kann insbesondere für Leiharbeiter von Vorteil sein, die ansonsten in traditionellen Modellen oft unterrepräsentiert waren.
Michael Sauler, Wealth-Leiter bei Mercer Deutschland, hebt hervor, dass die Kombination aus niedriger Geburtenrate und der steigenden Lebenserwartung das umlagefinanzierte Rentensystem zunehmend unter Druck setzt. Daher wird ein Anstieg der Nachfrage nach zusätzlich finanzierten Altersvorsorge-Modellen erwartet, die Unternehmen derzeit mit interessanten Konzepten bedienen, um Mitarbeiterbindung und Wettbewerbsvorteile zu fördern.
Ein umfangreiches Reformpotential zeichnet sich ab: Dr. David Knox, der Hauptautor des Berichts, fordert entscheidende Reformen, damit künftige Rentner einen angemessenen Lebensstil beibehalten können. Ein Einheitsansatz kann in dieser komplexen Thematik nicht funktionieren – die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist gefordert.
Fokus auf zukünftige Rentensicherungen
Insgesamt raschelt der Index spannende Ergebnisse: Während die Niederländer mit 84,8 Punkten und dem besten Altersvorsorgesystem glänzen, folgen Island (83,4) und Dänemark (81,6). Für Deutschland wird es entscheidend sein, die Rahmenbedingungen zu bearbeiten, insbesondere in Bezug auf die private und betriebliche Altersversorgung. Die Bereitschaft der Bevölkerung, in private Altersvorsorge zu investieren, wächst, sollte aber durch intelligente Anreize zusätzlich gefördert werden. In diesem Kontext zeigt der Bericht auch, dass für eine zukunftssichere Rentenplanung der Ausbau der nichtstaatlichen Systeme unerlässlich ist.
Gerade die Herausforderung, den Ansprüchen und Bedürfnissen der zukünftigen Rentenrezipienten gerecht zu werden, verlangt ein Umdenken in der ganzen Branche. Die Erhebung von Mercer und CFA Institute kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt und liefert wertvolle Daten, die für politische Entscheidungen und betriebliche Strategien relevant sind. Indem diese Informationen sorgfältig genutzt werden, können die Weichen für eine sichere Altersvorsorge der kommenden Generationen gestellt werden. Um mehr über die Details des Berichts und die Rankings zu erfahren, siehe den Bericht auf www.presseportal.de.