Remscheid. Ein Aufbruch wie aus dem Bilderbuch! Die AG 60plus der SPD plant eine wahre Renten-Revolution, die ihren Ursprung in Remscheid hat. Mit dem Ziel, das deutsche Rentensystem nach dem österreichischen Vorbild umzugestalten, hat sich die Bewegung von anfänglichen Plakaten und kleinen Infoveranstaltungen zu einem bundesweiten Thema entwickelt, das nun auch den Bundesvorstand der AG 60plus auf den Plan gerufen hat.
Gerd Münnekehoff, der Vorsitzende der Remscheider AG 60plus, hat zahlreiche Unterstützer aus ganz Deutschland mobilisiert, um eine gesetzliche Rente zu schaffen, die über eine bloße Grundsicherung im Alter hinausgeht. Diese Initiative hat sich rasant verbreitet und erreicht nun auch andere Regionen, wie den Niederrhein und den NRW-Landesverband. Ein entscheidender Erfolg wurde beim Bundeskongress der AG 60plus Mitte Oktober erzielt, wo ein Antrag zur Einführung einer Erwerbstätigenrente, zu der auch Beamte und Selbstständige beitragen, eine klare Mehrheit erhielt.
Breite Mehrheit beim Bundeskongress
Jochen Leben, stellvertretender Vorsitzender der AG 60plus in NRW, betont, dass der Hauptimpuls aus Remscheid stammt, aber die Unterstützung inzwischen in der ganzen Republik wächst. Der Kampf um eine "Zeitenwende für die Rente" geschieht an zwei Fronten: innerhalb der SPD und gegen die politische Mehrheit in der Gesellschaft. Münnekehoff und Leben verweisen dabei auf das österreichische Rentensystem, das bis zur Jahrtausendwende ähnliche Probleme hatte, aber durch eine Stärkung der gesetzlichen Rente und eine breitere Beitragsbasis erfolgreich reformiert wurde.
Mehr Rente in Österreich
Die Österreicher erhalten im Schnitt 400 Euro mehr Rente im Monat, wobei sie auch durchschnittlich früher in den Ruhestand gehen. Dies ist auch für Deutschland möglich, so Münnekehoff, der anmerkt, dass die vier Prozentpunkte, um die die Beiträge in Österreich höher sind, etwa dem entsprechen, was deutsche Arbeitnehmer in ihre Riester-Rente einzahlen sollten. Die AG 60plus bleibt also dran, auf der Suche nach Gleichgesinnten in Sozialverbänden und Gewerkschaften, um ihre Vision einer gerechteren Rente weiter voranzutreiben. „Eine mühevolle Sache“, so Leben, „aber wir haben die Zeit und den Willen!“
Details zur Meldung