Eilenburg/Bad Düben. Ein 19-jähriger Lehrling, bekannt als Christoph Mauer (Name geändert), sorgte für Aufregung, als er mit seinem grünen Simson-Moped vor der Polizei flüchtete. Der Vorfall, der sich am 7. Oktober 2023 ereignete, führte nun zu einem Gerichtstermin wegen des Vorwurfs eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens. Christoph, der sich selbst als ruhigen Fahrer beschreibt, geriet in Panik, als er die Polizei sah und beschleunigte, anstatt anzuhalten.
Die Situation eskalierte, als Christoph und seine Freunde spätabends mit ihren Mopeds unterwegs waren. Als ein Streifenwagen auf sie zukam, beschleunigte er auf bis zu 90 km/h, um der Polizei zu entkommen. Dabei überfuhr er eine Bundesstraße, was einen Radfahrer in Gefahr brachte. Der Richter, Peter Gottschaldt, wollte wissen, warum er so reagierte, und Christoph erklärte, dass er Angst vor den möglichen Konsequenzen seiner „getunten“ Simson hatte.
Verhandlung und Auflagen
Trotz der Schwere seines Verhaltens entschied der Richter, das Verfahren ohne Urteil einzustellen. Christoph muss jedoch einen Verkehrserziehungskurs besuchen und 350 Euro an eine gemeinnützige Organisation zahlen. Richter Gottschaldt betonte, dass ein Führerscheinentzug für einen jungen Mann, der auf das Moped angewiesen ist, seine Zukunft gefährden könnte. Christoph lebt in stabilen Verhältnissen und hat bisher keine Straftaten begangen, was zu dieser milden Entscheidung führte.
Solche Fluchten sind kein Einzelfall. Richter Gottschaldt berichtet von monatlichen Fällen, in denen Jugendliche mit getunten Fahrzeugen vor der Polizei fliehen. Die Gründe sind oft dieselben: fehlende Führerscheine oder unzulässige Modifikationen. Die Gefahren sind enorm – nicht nur für die Fahrer selbst, sondern auch für Unbeteiligte. Ein Vorfall, bei dem ein Polizist verletzt wurde, zeigt, wie ernst die Situation ist. Christoph hatte Glück, dass es für ihn glimpflich ausging, doch nicht jeder hat dieses Glück.