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Die Tourismusbranche zeigt sich nach den Pandemie-Jahren resilienter als erwartet. Laut dem Tourismusexperten Oliver Fritz vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) hat es massive staatliche Unterstützungen gegeben, die viele Betriebe erfolgreich vor dem Aus bewahrten. "Die Befürchtungen am Anfang der Pandemie, dass alle Betriebe eingehen, haben sich nicht bewahrheitet", betonte Fritz im Gespräch mit der APA, da viele Unternehmen durch großzügige Förderungen gerettet wurden. Trotz dieser Unterstützung sind einige Betriebe zukunftsträchtig geblieben, während andere ohne Hilfe nicht überlebt hätten. Er stellt zudem fest, dass die Reisegewohnheiten der Österreicher sich zu einem bemerkenswerten Erholungsgrad entwickelt haben, der in anderen EU-Ländern nicht zu beobachten ist, wie vienna.at berichtete.
Rückkehr zur Normalität und neue Herausforderungen
In Deutschland findet man ähnliche Trends. Der Deutsche Tourismusverband (DTV) sieht einen langsamen, aber stetigen Aufschwung. Bei einer Podiumsdiskussion wurde betont, dass sowohl Unternehmen als auch deren Mitarbeiter unter der Pandemie litten, jedoch der Kern des Sektors erhalten blieb. Anja Karliczek, ehemalige Bundesministerin, unterstrich die Bedeutung des Tourismus für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. "Wir müssen wieder loslegen", erklärte sie, während Norbert Kunz vom DTV optimistisch ist, dass die Industrie aus der Krise emporsteigt. Die Infrastruktur, die laut Kunz während der Pandemie auf "Null" gesetzt wurde, muss nun wieder funktionieren, um den Sektor nachhaltig zu stärken, so tourismusdialog.berlin.
Beide Experten warnen jedoch vor den Herausforderungen, die durch aktuelle Ereignisse wie die Ukraine-Krise und die Inflationsentwicklung entstehen. Diese Faktoren könnten das Reiseverhalten der Menschen beeinflussen, trotz des erkennbaren Wunsches zu reisen. Darüber hinaus ist eine Zunahme von Kurzreisen und kurzfristiger Buchungen festzustellen, was die Flexibilität der Reisenden unterstreicht. Eine digitale Transformation wird ebenfalls als notwendig erachtet, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
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