Bonn, 10. Oktober 2024: Ein bekanntes Television-Format, das seit mehr als sechs Jahrzehnten Teil des deutschen Fernsehens ist, erhält nun einen besonderen Ehrentitel: Die „Sportschau“, das legendäre Sportmagazin der ARD, wird mit einer eigenen Briefmarke gewürdigt. Diese neue Sondermarke mit einem Portowert von 85 Cent wird ab dem 10. Oktober in ausgewählten Postfilialen, im Online-Shop sowie telefonisch beim Bestellservice der Deutschen Post erhältlich sein.
Die Briefmarke zeigt das ikonische Logo der Sendung, das vor dem Hintergrund eines Fußballspiels gestaltet wurde, sorgfältig entworfen von den talentierten Briefmarken-Designern Thomas Steinacker und Bettina Walter. Mit diesem neuen Motiv wird die „Sportschau“ als achtes Motiv in der seit 2016 laufenden Briefmarken-Serie „Deutsche Fernsehlegenden“ aufgenommen, zu der auch bekannte Formate wie „Tatort“ und „Dinner for one“ zählen. Der offizielle Herausgeber der Briefmarke ist das Bundesministerium der Finanzen.
Geschichte der Sportschau
Die „Sportschau“ feierte ihre Premiere am 4. Juni 1961 im Zweiten Programm der ARD, und das zu einer Zeit, als das ZDF noch nicht existierte. Ursprünglich bot die erste Sendung eine breitere Palette an Sportarten wie Frauenhandball, Pferdesport und Radrennen, während Fußball noch nicht im Mittelpunkt stand. Dieser Fokus änderte sich jedoch 1963, als die „Sportschau“ mit der Einführung der Fußball-Bundesliga ihren Platz am frühen Samstagabend fand.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die „Sportschau“ zu einem regelrechten TV-Kult, der viele Fernsehzuschauer an die Bildschirme fesselte. Der frühere Moderator Gerhard Delling bezeichnete die Sendung als „absolutes Heiligtum“. Zu Spitzenzeiten verfolgten zwischen zehn und fünfzehn Millionen Menschen jede Ausstrahlung, was die immense Beliebtheit der Show unterstreicht.
Ein weiteres Highlight der Sendung war die Wahl zum „Tor des Monats“, die 1971 eingeführt wurde. Diese Initiative ermutigte die Zuschauer zur Teilnahme, was zu 250.000 Einsendungen führte und die Redaktion mit einer überwältigenden Menge von Postkarten überflutete. Selbst die Insassen des Kölner Gefängnisses Klingelpütz packten zu und halfen beim Sortieren des Postberges.
Einflussreiche Moderatoren
Ein zentraler Bestandteil der „Sportschau“ war die Moderation, die über die Jahre hinweg von unterschiedlichen Persönlichkeiten geprägt wurde. Adolf „Addi“ Furler, einer der Gründungsmoderatoren, hinterließ einen bleibenden Eindruck, insbesondere mit seinen Berichten über den Galopp- und Trabsport. Er prägte die Sendung über drei Jahrzehnte hinweg und führte die Zuschauer auch durch die Wahl zum „Galopper des Jahres“.
1982 übernahm Heribert Faßbender, bekannt für seine markante Begrüßung „Guten Abend allerseits“, das Ruder. Doch die „Sportschau“ sah sich in den folgenden Jahren mit Herausforderungen konfrontiert, als die ARD die Erstverwertungsrechte für die Fußball-Bundesliga verlor. Diese Phase der Unsicherheit endete jedoch mit der Saison 2003/04, als Fußball wieder prominent in der Sendung berücksichtigt wurde. Die überarbeitete „Sportschau“ wurde als technisch modernste Sportsendung Europas gefeiert, was sich auch in der Zuschauerresonanz widerspiegelte: Woche für Woche schalten etwa fünf Millionen Menschen ein, um die neuesten sportlichen Highlights zu verfolgen.
Diese neue Briefmarke würdigt nicht nur die Kultur der Sportberichterstattung in Deutschland, sondern auch eine Institution, die für viele Menschen Generationen von Erinnerungen geweckt hat. Die „Sportschau“ bleibt auch heute noch ein essenzieller Bestandteil des deutschen Fernsehens und wird mit dieser Ehrung in den Kreis der legendären Formate aufgenommen.
Zusätzlich finden sich weitere Informationen zu den Briefmarken im Angebot der Deutschen Post auf deren offizieller Webseite.