Remscheid. Am letzten Oktobertag wurde die Lenneper Klosterkirche zum Schauplatz eines außergewöhnlichen Theaterereignisses! Die Lüttringhauser Volksbühne präsentierte das fesselnde Stück „Das Mädchen mit dem Flakonfläschchen“, ein Drama, das unter der Regie von Christian Wüster entstand. Über 150 Zuschauer erlebten eine packende Aufführung, die nicht nur berührte, sondern auch zum Lachen anregte. Wüster, bekannt für seine unterhaltsamen Sommerkomödien, schaffte es, ernste Themen mit einer Prise Humor zu verbinden.
Die Geschichte entfaltet sich mit dem gestressten Manager Arved Rothkuch, der auf einem Friedhof ein Grab pflegt, als ihn ein weinendes Mädchen anspricht. Ihr bewegender Satz: „Ich weine, weil kaum jemand bei meiner Beerdigung war“, zieht Rothkuch sofort in den Bann. In nur 75 Minuten wird das Publikum mitgenommen auf eine Reise durch die komplexen Themen des Lebens, des Zweifelns und der Trauer. Philosophische Gedanken über das Leben und den Tod werden mit der schmerzhaften Wahrheit konfrontiert, dass Rothkuch „die richtigen Fragen nicht stellt“ und ihm das Jenseits gleichgültig ist.
Emotionale Berührung und Unterhaltung
Ein Höhepunkt des Stücks ist das Gedicht „Incubus“ von Franz Grillparzer, das die Zuschauer tief berührt und für Gänsehautmomente sorgt. Die schlichte, aber eindringliche Darbietung der Schauspieler Guido Ramlau, Nici Schmidt und Sabrina Ottersbach sorgt für stehende Ovationen am Ende der Vorstellung. Die zentrale Botschaft des Stücks, dass es für Selbstverständnis manchmal einer gewissen Distanz bedarf, bleibt im Gedächtnis haften.
Für alle, die dieses emotionale Erlebnis nicht verpassen möchten: „Das Mädchen mit dem Flakonfläschchen“ wird am 10. November um 18 Uhr im CVJM-Saal in Lüttringhausen erneut aufgeführt!