Oberhausen. In diesem Herbst wird entschieden, ob eine alte Buche in der Kewerstraße in Alstaden vor der Fällung gerettet werden kann. Während viele Anwohner und Umweltschützer für den Erhalt des Baumes kämpfen, steht das Thema nun im Fokus des Stadtrats. Die Grünen bringen den Streitfall am Montag, den 18. November, in einer Sitzung zur Sprache und fordern eine Klärung der finanziellen Auswirkungen einer möglichen Planänderung.
Der Hintergrund dieser Debatte reicht über drei Jahre zurück. Wie aus dem Antrag der Grünen hervorgeht, gab es seit dem ursprünglichen Beschluss über die Fällung der Buche zahlreiche Proteste, die keinesfalls nachgelassen haben. Vielmehr ist die Situation mittlerweile alles andere als klar und bedarf dringender Aufmerksamkeit. Die Grünen verweisen auf aktuelle Unsicherheiten, insbesondere wenn es um mögliche Rückzahlungen von Fördermitteln für die Stadt geht.
Ein Schreiben des NRW-Verkehrsministers
Einen entscheidenden Hinweis lieferten die Grünen mit einem Schreiben von Oliver Krischer, dem Minister für Verkehr in Nordrhein-Westfalen. In diesem wird klargestellt, dass die Stadt Oberhausen die Planung für den Straßenbau anpassen kann, ohne befürchten zu müssen, dass sie dadurch in finanzielle Schwierigkeiten gerät. Laut Krischer ist die Planungshoheit bei der Stadt, und es müsse dafür kein finanzieller Nachteil bestehen, solange die Integration der Buche das Projekt nicht gefährdet.
Die wichtige Aussage im Schreiben des Ministers, das am 2. Oktober 2024 datiert ist, lautet: „Der Stadt Oberhausen steht es völlig frei, die Planung zu überarbeiten.“ Das bedeutet, dass eine Überprüfung und Anpassung der Ausbaupläne durchaus möglich ist, ohne dass dies mit negativen finanziellen Konsequenzen verbunden sein muss.
Kritik an der bisherigen Planung
Ein weiterer Punkt, den die Grünen zur Sprache bringen, sind die „klaren Defizite“ in der geplanten Ausbauplanung für die Kewerstraße. In ihrem Antrag stellen sie infrage, ob die aktuelle Planung dem Radverkehr ausreichend Rechnung trägt und bitten um eine offizielle Stellungnahme der Verwaltung. Die Diskussion um die anstehende Kommunalwahl im September 2025 wird ebenfalls angesprochen, da hierfür möglicherweise der Druck auf die Stadtspitze steigen könnte, die Pläne nochmals zu überprüfen.
Die Fraktion fordert eine transparente Darstellung des Verfahrens und will die verschiedenen Perspektiven zu diesem umstrittenen Thema klären. Der Erhalt des Baumes hat sowohl Umwelt- als auch Verkehrsaspekte und könnte eine längerfristige Bewertung der Infrastrukturmaßnahmen in Oberhausen nach sich ziehen. Für viele Bürger ist die Buche nicht nur ein Teil der natürlichen Umgebung, sondern auch ein Symbol für die Bemühungen um eine nachhaltigere Stadtplanung.
Die entscheidende Sitzung am 18. November wird daher mit großer Spannung erwartet, und die Bürger von Oberhausen dürfen auf eine hoffentlich konstruktive Diskussion hoffen. Die Auswirkungen auf die Natur und das Stadtbild sind schon jetzt ein Thema von großem Interesse und könnten tatsächlich wegweisend für zukünftige Planungen werden.