Der Volksgarten in Köln ist seit zwei Jahren von Bauzäunen und großen Baumaschinen geprägt, da der angrenzende Weiher grundlegend saniert wird. Diese Maßnahme wurde notwendig, nachdem es Unregelmäßigkeiten im Bauwerk gab, die das Bild des beliebten Parks stark beeinträchtigten. Nun jedoch, so versichern die Stadtentwässerungsbetriebe (StEB), steht die Fertigstellung kurz bevor. Die Sanierungsarbeiten gehen auf die Zielgerade.
Jetzt wird das Weiherbecken wieder mit Wasser gefüllt, was in der Pressemitteilung der StEB bekannt gegeben wurde. Das Becken hat ein Volumen von erstaunlichen 28.000 Kubikmetern. Um den Füllprozess zu unterstützen, wird ein Grundwasserbrunnen der StEB rund um die Uhr in Betrieb sein. „Sobald das Becken voll ist, werden auch viele der Bauzäune wieder abgebaut“, erklärte Birgit Konopatzki, Pressesprecherin der StEB Köln.
Sanierung der maroden Weihersohle
Die Sanierung war vonnöten, weil die Sohle des mehr als 130 Jahre alten Weihers undicht geworden war. Dieser Umstand führte dazu, dass laufend Grundwasser nachgefüllt werden musste, was nicht nur äußerst umständlich, sondern auch kostenintensiv war. Um die Wasserqualität zu verbessern und eine Überhitzung des Gewässers zu verhindern, wurde zudem die Tiefe des Weihers angehoben. Vor den Arbeiten betrug die Wassertiefe über einen Meter, was zur Bildung von Algen und einer schlechten Wasserqualität führte.
Im Rahmen der Sanierungsarbeiten wurde eine Tiefwasserzone bis zu vier Meter angelegt. Der neue Weihergrund wurde mit einer robusten Kunststoffdichtungsbahn versehen, die einer besseren Abdichtung dient, und mit einer Sandschicht bedeckt. Diese Maßnahmen sollen langfristig die Wasserqualität im Weiher verbessern und ein gesundes Ökosystem fördern.
Umweltschützer in Aktion
Vor dem Abpumpen des Wassers haben Fischereiexperten ein umsichtiges Umsetzen der Tierwelt organisiert. Flussfische wurden in den Rhein transportiert, während Frösche, Kröten und andere Stillwasserfische in einen Ersatzweiher im Volksgarten umgesiedelt wurden. Geplant ist, dass Mitte November der Rückbau dieses Ersatzgewässers beginnt, um die ursprüngliche Umgebung wiederherzustellen.
Die Unterwasservegetation wird dann im kommenden Frühjahr von Tauchern als Teil der letzten Arbeiten angepflanzt. Eine Wiederansiedlung der Fische ist ebenfalls vorgesehen, sobald die Wassertemperaturen steigen und optimale Bedingungen für die Pflanzen gegeben sind. „Die Gesundheit der Pflanzen und Fische hängt von wärmeren Temperaturen ab, damit sie gut gedeihen können“, erklärt Konopatzki.
Insgesamt liegt das Projekt trotz einiger Verzögerungen, die durch Kampfmittelfunde und ungünstige Wetterbedingungen verursacht wurden, im Zeitplan und soll planmäßig im Frühjahr abgeschlossen werden. Das Versprechen der Stadt, den Volksgarten wieder in vollem Glanz erstrahlen zu lassen, wird in naher Zukunft eingelöst werden.