Die Entscheidung, den nächsten Kreisparteitag der Alternative für Deutschland (AfD) in der Aula der Johannes-Gutenberg-Realschule in Köln-Godorf abzuhalten, hat in der Schulgemeinschaft Unruhe ausgelöst. Am Sonntag, den 6. Oktober 2024, um 12 Uhr, wird die Veranstaltung stattfinden, und Schüler, Eltern sowie Lehrkräfte äußern ihr Unverständnis darüber, dass eine politische Veranstaltung in einer Bildungseinrichtung abgehalten wird.
Die Polizei hat die Veranstaltung bereits genehmigt und erwartet signifikante Proteste. Ein starkes Polizeiaufgebot soll vor Ort sein, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Zusätzlich ist eine Standkundgebung mit etwa 50 Teilnehmenden offiziell angemeldet, wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" berichtet. Diese Protestaktionen wurden von verschiedenen Gruppen, darunter auch die Initiative "Omas gegen Rechts", ins Leben gerufen. Diese Organisation kritisiert die Nutzung städtischer und schulischer Räume für eine Veranstaltung, die von einer rechtsextremen Partei organisiert wird.
Stummer Protest und klare Botschaften
Der AfD-Parteitag wird nicht nur durch die Proteste außerhalb der Schule begleitet. Innerhalb der Aula wird es ebenfalls einen stummen Protest in Form von Schülerarbeiten geben. Diese Arbeiten thematisieren „Gemeinschaft“ und „Respekt“ und zieren die Wände des Raumes. Zudem wird eine kreative Collage traditioneller Gerichte aus den Herkunftsländern der Schüler präsentiert. Der Schulhof wird von farbenfrohen Fahnen geschmückt, auf denen die Botschaft „Wir lieben Vielfalt“ steht.
Schulleiter Andreas Koch bekräftigte die Haltung der Johannes-Gutenberg-Schule gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und stellte klar: „Wir lieben und leben Vielfalt.“ Dies verdeutlicht die Mission der Schule, den Kindern eine inklusive und respektvolle Umgebung zu bieten – eine Botschaft, die im Widerspruch zu den Idealen der AfD steht.
Es stellt sich vielen als zentrale Frage, warum eine politische Versammlung der AfD überhaupt in einer Schule stattfinden kann. Ein Sprecher der Stadt Köln erklärte, dass die Stadt bei der Vergabe von städtischen Räumen an gesetzliche Vorgaben gebunden sei. Der verfassungsrechtlich verankerte Grundsatz der Gleichbehandlung politischer Parteien schließt eine Diskriminierung bestimmter Parteien bei der Nutzung öffentlicher Einrichtungen aus.
Vergangenen Juni fand bereits ein ähnlicher Kreisparteitag der AfD in einem Gymnasium in Köln-Widdersdorf statt, bei dem nahezu 4.000 Menschen demonstrierten. Diese demonstrative Antwort der Bürger zeigt deutlich, dass das Thema von der Bevölkerung ernst genommen wird und dass ein breiter Widerstand gegen die Veranstaltung besteht. Die Situation hat großes Medienecho ausgelöst, was die Aufmerksamkeit auf die Herausforderungen lenkt, die sich bei der Nutzung öffentlicher Räume für politische Veranstaltungen ergeben.
Die Auseinandersetzung um den AfD-Parteitag in Köln-Godorf stellt nicht nur einen Test für die gesellschaftliche Stimmung in Deutschland dar, sondern wirft auch wichtige Fragen über die Grenzen von Meinungsfreiheit und den Umgang mit extremistischer Rhetorik auf. Der Organisierungsprozess und die damit verbundenen Proteste könnten ein Indikator für den Widerstand gegen rechtsextreme Äußerungen und Aktivitäten in der Gesellschaft sein.
Weitere Details zu dieser Kontroverse und den Protestaktionen sind in einem Artikel auf www.express.de nachzulesen.
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