Der 1. FC Köln hat von der Stadt Köln die Genehmigung erhalten, ein neues Leistungszentrum im Kölner Grüngürtel zu errichten. Dieses bedeutende Vorhaben wurde am Dienstagabend vom Kölner Stadtrat in einer nicht-öffentlichen Sitzung verabschiedet. Ein Änderungsantrag, der von den Fraktionen der Grünen, CDU und Volt eingebracht wurde, fand bei Enthaltung der SPD und FDP sowie gegen die Stimmen der Linken und der Klimafreunde zustimmenden Beifall. Im Rahmen des Beschlusses wird der bestehende Kunstrasenplatz neben dem Franz-Kremer-Stadion in Erbpacht an den FC abgegeben.
Der geplante Bau wird eine beeindruckende Ausdehnung von 92 Metern in der Länge, 51,50 Metern in der Breite und 8,50 Metern in der Höhe aufweisen. Innerhalb des neuen Zentrums sind mehrere moderne Einrichtungen vorgesehen, darunter Büros, Schulungsräume, Fitness- und Physioräume sowie ein Wellnessbereich mit Pool und Sauna. Auch eine Sporthalle, ein Basketballplatz und eine Tiefgarage sollen Teil der neuen Infrastruktur werden.
Details zum Bauprojekt
Das rechteckige Gebäude wird einen Innenhof umschließen und folgt dem Siegerentwurf des Hamburger Architekturbüros Hupe Flatau, der in den Jahren 2018 und 2019 erarbeitet wurde. Die Fassade des geplanten Komplexes wird eine vertikale Gliederung aufweisen und sowohl Keramik- als auch Glaselemente integrieren. Zudem ist eine teilweise Begrünung des Gebäudes mit wildem Wein vorgesehen, was zur Verbesserung der Umwelt beitragen soll.
Die Genehmigung für diesen Ausbau des FC Köln wurde jedoch nicht ohne Kontroversen erteilt. Während der Diskussionen bat die SPD darum, den öffentlichen Teil der Ratssitzung vorzuziehen, was zu einer lebhaften Debatte führte. Grünen-Fraktionschefin Christiane Martin betonte, dass dieser Beschluss ein „Kompromiss, wie er im Buche steht“ sei, der eine Bewegung aller Beteiligten erfordere. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau begrüßte den Kompromiss, stellte jedoch klar, dass es ebenso wichtig sei, zusätzliche Kapazitäten für den Breitensport zu schaffen, was nicht unbedingt im Grüngürtel geschehen müsse.
Kontroversen um Breitensport
Vor der Ratsentscheidung gab es erhebliche Kritik seitens der Breitensportvereine. Diese Gruppen äußerten Bedenken, dass sie durch die Erweiterung des FC für ihre Trainingszeiten benachteiligt werden. Zu den neuen Regelungen gehört unter anderem die Miete eines ehemaligen Ascheplatzes am Fort Deckstein durch den FC, der in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden soll. Dieser Platz wird derzeit von drei Breitensportvereinen genutzt.
Vor der Ratssitzung demonstrierte der Verein Ballfieber Colonia vor dem Rathaus, um für den Erhalt seiner Trainingsmöglichkeiten zu kämpfen. Der Vorsitzende des Sportausschusses, Oliver Seeck von der SPD, kritisierte das Ratsbündnis für seinen Umgang mit dem größten Verein der Stadt. Er warf den Grünen und der CDU vor, den FC „systematisch hingehalten und ausgebremst“ zu haben und die Interessen der Breitensportler zu gefährden. FDP-Vertreter Ulrich Breite hob in der Sitzung den stark belegten Trainingsplan am Fort Deckstein hervor und warnte davor, dass künftig kein Platz mehr für den Breitensport vorhanden sein könnte.
Insgesamt zeigt die Entscheidung des Kölner Stadtrats zur Genehmigung des Leistungszentrums für den 1. FC Köln nicht nur die Fortschritte des Vereins, sondern auch die Herausforderungen, die die Bedürfnisse des Breitensports und die Entwicklung von Leistungsstrukturen in der Region mit sich bringen. Weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen finden sich in einem Artikel auf www.rundschau-online.de.