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Abt Pius Engelbert: Erbe eines Lebens voller Hingabe und Weisheit

Der Altabt der Benediktinerabtei Gerleve, Pius Engelbert, ist im Alter von 87 Jahren am 6. Oktober 2024 in der Pflegestation des Klosters Annenthal verstorben und hinterlässt ein bedeutendes Erbe als geschätzter Historiker und jahrzehntelanger Seelsorger, der das Kloster während seiner Amtszeit von 1999 bis 2006 entscheidend prägte.

Der Tod von Abt Pius Engelbert, einem herausragenden Vertreter der Benediktinerabtei Gerleve, hat in der religiösen Gemeinschaft und darüber hinaus für Trauer gesorgt. Der 87-jährige Geistliche verstarb am Sonntag, den 6. Oktober, in der Pflegestation des Klosters Annenthal. Engelbert war eine zentrale Figur in der Abtei und prägte das religiöse und akademische Leben über viele Jahrzehnte hinweg.

Pius Engelbert, gebürtig aus Köln, trat bereits 1946 nach dem Abitur in die Benediktinerabtei Gerleve ein. Seine religiöse Laufbahn begann ernsthaft mit der Feier seiner Mönchsprofess am 4. August 1957. Die Ausbildung in Philosophie und Theologie in Gerleve und Rom war entscheidend für seine spätere Rolle als Lehrer und Forscher. Besonders prägten ihn dort die Professoren Jean Leclercq und Kassius Hallinger. Engelbert wurde 1962 zum Priester geweiht und setzte seine akademische Karriere fort, indem er einen zweijährigen Ausbildungskurs an der Vatikanische Archivschule absolvierte.

Einflussreiche Jahre in Gerleve und Rom

Von 1999 bis 2006 leitete der Abt die Benediktinerabtei Gerleve. Während seiner Amtszeit fanden bedeutende Renovierungsarbeiten der Abteikirche statt, unter der Leitung des Aachener Architekten Ulrich Hahn, und es wurde die aus Spanien stammende Kreuzigungsgruppe aus dem 13. Jahrhundert erworben. Diese Ereignisse fielen zeitlich mit dem 100-jährigen Jubiläum der Erhebung der Abtei zusammen. Abt Engelbert war darüber hinaus maßgeblich an der Organisation des Bistumsjubiläums 2005 beteiligt, wo die Reliquien des heiligen Liudgers, des ersten Bischofs von Münster, für kurze Zeit in Gerleve ausgestellt wurden.

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Seine akademische Karriere setzte Engelbert fort, nachdem er 2006 sein 70. Lebensjahr vollendete und seine Amtszeit als Abt beendete. Er kehrte an die Päpstliche Universität Sant’Anselmo zurück, wo er bis 2013 als Archivar des Abtprimas tätig war. Nach seiner Rückkehr in die Abtei Gerleve widmete er sich weiterhin der Forschung und veröffentlichte zahlreich Werke zur Geschichte des benediktinischen Ordens und zur lateinischen Paläographie, was ihm bei Fachkollegen hohes Ansehen einbrachte.

Pius Engelbert war somit nicht nur ein engagierter Priester, sondern auch ein geschätzter Historiker, der die wissenschaftlichen und religiösen Belange der Benediktinerordnung maßgeblich mitgestaltete. Sein humorvoller Charakter und seine künstlerische Ader waren für viele eine Inspiration und hinterlassen in Erinnerungen warme Eindrücke. Seine umfassende Bildung und sein tiefes Wissen in kirchengeschichtlichen Themen machten ihn zu einer wertvollen Persönlichkeit innerhalb der Benediktinergemeinschaft.

Für detailliertere Informationen über das Leben und Wirken von Abt Pius Engelbert, verweisen wir auf die Berichterstattung von www.bistum-muenster.de.

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