Kleve. Der Whisky Saloon, ein fester Bestandteil der Klever Kneipenkultur, wird heuer ein besonderes Revival erleben. Am 12. Oktober wird im Tanzpalast Bresserberg ab 20 Uhr auf 40 Jahre Nostalgie zurückgeblickt, nachdem der Saloon von 1965 bis 2005 Kultstatus genoss. Dieses Event soll die einzigartigen Erinnerungen an den legendären Wirt Detlef Raeder wachhalten, der in Kleve für seine charmante und unverwechselbare Art bekannt war.
Die Revivalparty trägt den Titel „Remember Whisky Saloon Vol. 3“. DJ Mike wird für musikalische Unterhaltung sorgen und dabei auch Originalplatten aus Detlef’s Musicbox auflegen. Tickets sind bei mehreren Verkaufsstellen erhältlich, darunter die Buchhandlung Hintzen und an der Abendkasse des Tanzpalasts.
Der Kultwirt und seine Geschichte
Detlef Raeder, besser bekannt als der Kultwirt, übernahm den Whisky Saloon in den 70er Jahren, zunächst lediglich am Wochenende, nachdem seine Ehefrau Rita aufgrund gesundheitlicher Probleme die Leitung abgeben musste. Das Etablissement war bekannt für seine rustikal-gemütliche Atmosphäre. Unzählige Klever, darunter auch verschiedene Bürgermeister, haben im Whisky Saloon gesellig zusammen gesessen.
Detlef wird oft in seiner typischen Lederschürze erinnert – obwohl er in den Anfangsjahren noch eine Krawatte trug. Er selbst schilderte, dass ein Kneipenbesuch damals etwas ganz Besonderes war. „Ein Kneipenbesuch war damals noch was Edles“, erzählte er. Seine Frau Rita hatte den Whisky Saloon ursprünglich eröffnet, und seine Liebe zu diesem Lokal war sowohl sichtbar als auch spürbar, bis zur Schließung im Jahr 2005.
Ein prägendes Ereignis in der Geschichte des Saloon war ein Brand im Jahr 1969, der das Lokal fast vollständig verwüstete. „Da stand ich mit dem Schlafanzug auf der Straße“, erinnert sich Detlef. Nach dem Brand wurde der Whisky Saloon neu gestaltet, wobei Detlef den unverwechselbaren Western-Look beibehielt, den die Gäste so liebten. „Man sieht ja, was es bringt. Ständig bauen die Diskotheken und Kneipen um und trotzdem machen sie irgendwann zu“, meinte er und hielt an seiner Philosophie fest, dass Beständigkeit wichtiger sei als ständige Veränderungen.
Ein Platz für Erinnerungen
Über die Jahre hat Detlef viele Generationen von Kleverinnen und Klevern kennengelernt. Das Whisky war in seiner Blütezeit ein zentraler Treffpunkt, besonders für junge Leute, die eine gesellige Atmosphäre suchten. „Es gab gute und schlechte Zeiten“, erinnerte sich Detlef und bemerkte, dass er während des Aufkommens des Granny in Kleve Schwierigkeiten hatte, gegen die Konkurrenz anzukommen. In den 80ern jedoch wurde sein Lokal überaus populär und überfüllt.
Der kultige Wirt war für seinen scharfen Humor bekannt. Dry Humor war ein Teil seines Charmes, besonders in Bezug auf sein begrenztes Snack-Angebot. „Nix“ kostete einen Euro, ganz nach dem Motto: „Das ist für die Leute, die immer Nix wollen“. Kaffee gab es in seiner akuten Epoche nicht mehr, weil er den Wünschen seiner Gäste einfach nicht gerecht werden konnte. „Wenn ich Kaffee hatte, wollten sie Tee. Dann war er zu stark oder zu flau…“, und das wollte Detlef verhindern.
Das Revival-Event stellt eine wunderbare Gelegenheit dar, um sowohl Detlef als auch die Zeit des Whisky Saloons zu feiern. So wird nicht nur die Musik der guten alten Zeit zu hören sein, sondern auch Geschichten und Erinnerungen werden in den Vordergrund gerückt. Für viele ist dies eine Gelegenheit, alte Freunde wiederzutreffen und in Erinnerungen zu schwelgen. Ein ganz besonderer Anlass in Kleve, und die Nostalgie des Whisky Saloons lebt weiter.
Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.nrz.de.