Kleve

Bruno Schmitz verteidigt umstrittenen Auftritt von Luke Mockridge in Weeze

Weeze. In einer kontroversen Entscheidung hat der Veranstalter Bruno Schmitz den Auftritt des Comedians Luke Mockridge in Weeze trotz öffentlicher Empörung und zahlreicher abgesagter Veranstaltungen ermöglicht. Mockridge steht aufgrund unglücklicher Äußerungen über den Behindertensport in der Kritik und hat damit einen massiven Shitstorm ausgelöst.

Im August hatte der Comedian, der für seinen scharfen Humor bekannt ist, Kommentare abgegeben, die als respektlos gegenüber Paralympics-Athleten wahrgenommen wurden. Dies führte zu einer Welle der Entrüstung, die hauptsächlich über soziale Medien verbreitet wurde. Eltern, Sportler und Fans der Paralympics äußerten sich vehement und forderten Konsequenzen für Mockridge.

Der Veranstalter nimmt Stellung

Bruno Schmitz, Leiter des Kulturbüros Niederrhein, betonte, dass er zunächst schockiert über die Äußerungen war. „Was Luke Mockridge gesagt hat, ist ein absolutes No-Go. Ich verurteile das aufs Schärfste“, führte er in einem Interview aus. Dennoch entschied er sich, den Auftritt am 10. Oktober in Weeze stattfinden zu lassen, nachdem er seine Position gründlich abgewogen hatte. Schmitz bekräftigte, dass er eine klare Haltung gegenüber respektlosen Witzen über Randgruppen habe und diese nicht akzeptiere.

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Die Entscheidung, den Abend stattfinden zu lassen, begründet Schmitz damit, dass er einen Dialog fördern möchte. Er kennt die Verantwortung des Veranstalters und plant, Mockridge zur Rede zu stellen, um ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu entschuldigen oder zumindest seine Sichtweise darzulegen. „Es könnte auch einen Dialog mit dem Publikum geben. Aber das ist allein die Entscheidung von Luke Mockridge“, erklärte er weiter.

Schmitz sieht sich jedoch auch der Herausforderung gegenüber, wie im Internet mit Mockridge umgegangen wird. „Es ist eine Kultur des Bashings entstanden, die ich sehr kritisiere. Seine Äußerungen sind umstritten, aber ihn als Gefahr für unsere Demokratie darzustellen, halte ich für übertrieben“, so Schmitz.

Kontroverse Diskussionen

Die öffentliche Diskussion über Mockridge wirft Fragen auf, ob Künstler für ihre Aussagen und Witze zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Schmitz äußerte dazu: „Er ist kein Terrorist, kein Reichsbürger, kein Rechtsradikaler, und trotzdem erlebe ich im Internet, dass Leute so mit ihm umgehen.“ Dies zeigt, wie komplex die Diskussion über Humor und die Grenzen des Sagbaren ist.

Er unterstrich, dass die Dissonanz zwischen künstlerischer Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung intensiv diskutiert werden muss. „So klar ich Witze über Randgruppen, die es ohnehin schwer haben, verurteile, so klar sage ich auch: Er ist keine Gefahr für diesen Staat. Und deswegen findet die Veranstaltung morgen statt. Denn das sind für mich zwei verschiedene Dinge!“

Schmitz’s Entscheidung, den Auftritt trotzdem stattfinden zu lassen, könnte als Versuch gedeutet werden, eine Plattform zum Austausch zu schaffen, vulnerablen Gruppen Gehör zu verschaffen und Mockridge die Möglichkeit zu geben, über seine Äußerungen zu reflektieren. Der 10. Oktober wird somit nicht nur der Abend von Mockridge, sondern auch ein Test für die Gesprächsbereitschaft und die unterschiedliche Sichtweise auf zwischenmenschliche Themen in der Gesellschaft.

Es bleibt abzuwarten, wie das Publikum auf Mockridge und die Ansichten von Bruno Schmitz reagieren wird, insbesondere angesichts der hitzigen Debatte, die seinen Auftritt umgibt. Weitere Entwicklungen und Hintergründe zu dieser Thematik sind bei www.nrz.de nachzulesen.

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