In Erkelenz brodelt es! Eine Fachtagung, die die alarmierenden gesundheitlichen Probleme von Kindern und Jugendlichen ins Rampenlicht rückt, hat fast 300 Fachkräfte und Interessierte in die Stadthalle gelockt. Lehrer, Erzieher, Psychologen und besorgte Eltern sind zusammengekommen, um über Sprachentwicklungsstörungen, ADHS, Autismus und andere kritische Themen zu diskutieren. Annette Sielschott vom Regionalen Bildungsbüro eröffnete die Veranstaltung und betonte die Dringlichkeit, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen.
Landrat Stephan Pusch ließ in seiner Begrüßungsrede keinen Zweifel daran, dass der Gesundheitszustand der jungen Generation besorgniserregend ist. „Wir müssen etwas tun!“, rief er aus und verwies auf die alarmierenden Zunahmen bei motorischen Entwicklungsstörungen und Adipositas. Die Fachtagung, die von Sielschott angestoßen wurde, bot eine Plattform für den Austausch zwischen Experten und Fachkräften. Mit sieben spannenden Vorträgen und lebhaften Diskussionen in den Pausen wurde der Austausch als „Austausch mit Genuss“ bezeichnet, wobei auch kreative Snacks von lokalen Fitnessgruppen für Aufsehen sorgten.
Ein Aufruf zur Aktion!
Pusch betonte, dass diese Fachtagung kein einmaliges Ereignis bleiben darf. Angesichts der wachsenden Zivilisationskrankheiten ist eine breite gesellschaftliche Bewegung nötig, die bereits in der Familie und im Kleinkindalter ansetzt. „Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Bewegung, die sich bewegt“, so Pusch. Die Teilnehmer waren sich einig: Es liegt an ihnen, Defizite in der kindlichen Entwicklung zu erkennen und anzugehen. Die Fachtagung soll künftig jährlich stattfinden, um den Austausch und die Zusammenarbeit weiter zu fördern. „Jede Kita, jede Schule, jede Familie muss ein kleines Therapiezentrum werden“, forderte Sielschott und schloss mit dem positiven Feedback der Teilnehmer, die begeistert von der Vielfalt und den Möglichkeiten des Austausches waren.