Kiew - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat große Erwartungen an das bevorstehende Treffen der Ukraine-Partner, das am 12. Oktober in Ramstein stattfinden soll. In einem Videoaufruf erklärte Selenskyj, dass sowohl die Ukraine, die USA als auch andere Partner während dieses Treffens signifikante Entscheidungen vorbereiten würden. „Diese Woche könnte entscheidend für unsere Verteidigung und unseren Plan zum Ende des Krieges sein“, betonte er.
Selenskyj hob hervor, dass das Treffen auf Einladung von US-Präsident Joe Biden erfolgen wird, und prognostizierte, dass es „in vielerlei Hinsicht historisch“ sein könnte. Das Hauptziel des Treffens besteht darin, der Ukraine dauerhaften Frieden und Sicherheit zu verschaffen. Dies sei nur möglich, „wenn das Völkerrecht respektiert wird und der Handel mit Souveränität sowie Territorien ausgeschlossen bleibt“, erklärte der Präsident.
Friedensgespräche und NATO-Mitgliedschaft
Selenskyj betonte zudem, dass die ukrainischen Soldaten an der Front ebenfalls ihren Teil zu den Vorbereitungen für Ramstein beitragen. „Sie zeigen, was möglich ist, wenn wir die richtigen Waffen und ausreichende Reichweite haben“, sagte er und lobte besonders den Einsatz von Drohnen, der sich bereits als entscheidend erwiesen hat. Jedes Ziel, das die Ukraine durch ihre Angriffe auf russische Militärbasen und Versorgungseinheiten ausschalten kann, trägt zur Rettung von Leben und zur Unterstützung der Frontlinien bei. Dennoch machte Selenskyj deutlich, dass die Ukraine mehr als nur Drohnen benötige und weiterhin um erlaubte Einsätze von westlichen Waffen auf russischem Boden bitten wolle.
In den letzten Nächten hat die russische Armee die Ukraine erneut mit Schwärmen von Drohnen angegriffen. Angriffe insbesondere in den Regionen Sumy, Charkiw und Tschernihyw wurden gemeldet. In Cherson wurde sogar ein Mensch durch den Einschlag einer Drohne getötet, und mehrere weitere Personen wurden verletzt.
Angriffe auf Saporischschja
Zusätzlich wird von der ukrainischen Militärführung ein bevorstehender Angriff der russischen Truppen in Richtung der Großstadt Saporischschja erwartet. Der Militärvertreter Wladislaw Woloschin äußerte, dass die Angriffe darauf abzielen könnten, die Versorgungsleitungen in die östlichen Verteidigungsbereiche zu kappen. „Die Situation dort ist angespannt“, berichtete er im Fernsehen.
In der Region Saporischschja haben die russischen Streitkräfte bereits den Süden des Gebietes besetzt, jedoch nicht die Großstadt selbst eingenommen. Dennoch wird zudem erwartet, dass die russischen Einheiten, nachdem sie in den vergangenen Wochen Gebietsgewinne erzielt haben, auch künftig ihre Angriffe fortsetzen werden.
Die ukrainischen Militäranalysten warnen, dass die russischen Truppen gut darauf vorbereitet sind, ihre Offensive bis zum Jahresende fortzusetzen, und keine Atempause in Sicht ist. „Nach der Eroberung von Wuhledar werden sie sich sicherlich auch in Richtung Kurachowe, Pokrowsk und Kupjansk orientieren“, berichtete der Militärexperte Olexander Musijenko.
Diese Diskussionen und Entwicklungen beleuchten die aktuelle Lage in der Ukraine, die seit über zweieinhalb Jahren unter dem Druck des russischen Angriffskriegs steht. Die Dynamik des Treffens in Ramstein wird von vielen als entscheidend für die Zukunft des Landes angesehen und könnte, wie Selenskyj hofft, zu einer positive Wende im Laufe des Konflikts führen. Für detaillierte Informationen zu den Hintergründen und den geplanten Gesprächen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.radioeuskirchen.de.
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