Die Sanierung des Procter-Kreisels in Euskirchen, ein entscheidender Verkehrsknotenpunkt, verzögert sich nun erneut und soll erst im Sommer 2025 beginnen. Ursprünglich war geplant, die Arbeiten bereits in diesem Sommer zu starten. Nachdem Straßen NRW zunächst eine Verschiebung auf November angekündigte, wurde nun entschieden, dass der Umbau des Kreisverkehrs und die Sanierung der Landesstraße L 210 weit ins nächste Jahr verlegt werden.
Torsten Gaber, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßen NRW, erläuterte die Gründe für diese Entscheidung, die er als „von besonderer Bedeutung“ bezeichnete. Die Voruntersuchungen zeigten, dass das angrenzende Feld, das für die Umleitungsstrecke während der Bauarbeiten vorgesehen ist, im Frühjahr als Brutgebiet für Kiebitze und Rebhühner genutzt wird. Um die Tiere in ihrer Brutzeit nicht zu stören, wurde der Baubeginn auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.
Ein Blick auf die Gründe für die Verzögerung
Zusätzlich zur Brutzeit der Vögel gibt es weitere Bedenken. Gaber wies darauf hin, dass winterliche Wetterbedingungen wie Eis und Schnee ebenfalls zu Verzögerungen führen könnten. Diese Witterung könnte den zeitgerechten Abschluss der Bauarbeiten bis zum Frühjahr gefährden. Daher ist es nicht ausgeschlossen, dass die Arbeiten erst im Spätsommer 2025 beginnen und möglicherweise erst später abgeschlossen werden.
Die Brutzeiten der Kiebitze und Rebhühner erstrecken sich dabei von Februar/März bis Juli/August. Ein weiterer Aspekt ist, dass wenn sich die Vögel an der vielbefahrenen Straße besonders wohlfühlen, weitere Verzögerungen nicht auszuschließen sind. Diese Maßnahmen sind notwendig, um sowohl die Tiere zu schützen als auch die sorgfältige Planung der Bauarbeiten zu gewährleisten.
Umfang der Sanierungsarbeiten
Die Maßnahmen am Procter-Kreisels sind nicht nur auf die Sanierung des Kreisverkehrs beschränkt. Straßen NRW plant zudem die Sanierung der L 210 im Abschnitt zwischen der B 56 und K 15, also zwischen Kleinbüllesheim und Kuchenheim. Diese gleichzeitige Durchführung könnte nach Angaben des Landesbetriebs dazu führen, dass Zeit eingespart werden könnte – bis zu drei Monate. Die Fahrbahn des Kreisels, die in einem schlechten Zustand ist, muss dringend erneuert werden, da sie „massivste Fahrbahnschäden“ aufweist, so der Projektleiter Andreas Groß.
Um den intensiven Verkehr, insbesondere durch Lkw, besser bewältigen zu können, wird eine massive Bauweise angestrebt. Die geplante Lösung sieht vor, dass der Kreisel eine Betonfahrbahn erhält, während die anbindenden Straßenäste mit Gussasphalt oder ebenfalls mit Beton ausgeführt werden. Dies soll sicherstellen, dass der Kreisel den Anforderungen des heutigen Verkehrs auch in Zukunft gerecht werden kann.
Ein weiterer Punkt, der im Zusammenhang mit der Baustelle beachtet werden wird, ist die Verkehrsführung. Das aktuelle Konzept sieht eine Entfernung des Bypasses vor, den Verkehrsteilnehmer benutzen, um von der Erlenhof-Kreuzung in Richtung Kuchenheim zu fahren. Nach Ansicht von Groß ist dieser Bypass nicht mehr notwendig und würde so heute nicht mehr gebaut werden. Der Wegfall dieses Abzweigs könnte es ermöglichen, Grünflächen deutlich besser zu schützen und gleichzeitig den Radverkehr, der zu den Industriebetrieben in der Umgebung führen soll, sicherer und attraktiver zu gestalten.
In Anbetracht dieser umfangreichen Maßnahmen wird deutlich, dass hinter der Sanierung des Procter-Kreisels weit mehr steckt als nur eine einfache Oberflächensanierung. Die Planung und Durchführung müssen besonders sorgfältig werden, um sowohl die Verkehrsteilnehmer als auch die Natur zu berücksichtigen. Weitere Details zu den geplanten Arbeiten und der Zeitlinie sind unter mobil.ksta.de verfügbar.
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