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Energiewende in Gefahr: Wo bleiben die Fortschritte für Net Zero?

Berlin (ots)

Die aktuelle Ausgabe des World Energy Markets Observatory (WEMO) von Capgemini wirft ein kritisches Licht auf die Fortschritte in der globalen Energiewende. Trotz positiver Entwicklungen hat sich die Lage nicht verbessert, und die Klimaziele des Pariser Abkommens scheinen in weiter Ferne. Im Jahr 2023 wurden die weltweiten Treibhausgasemissionen mit 37,4 Milliarden Tonnen zum neuen Höchststand, was die Dringlichkeit eines Umdenkens in der Energiepolitik unterstreicht.

Die 26. WEMO-Ausgabe beleuchtet die Notwendigkeit einer schnelleren Transformation, da die Menschheit nicht auf dem richtigen Kurs ist, um die festgelegten Klimaziele zu erreichen. Torben Schuster, Head of Energy Transformation & Utilities bei Capgemini Invent, betont die Notwendigkeit, die Energiewende rasch voranzutreiben und die CO2-Emissionen bis 2050 auf Null zu reduzieren. Die hohe Nachfrage nach elektrischer Energie erfordert ein beschleunigtes Wachstum der erneuerbaren Energien, welches in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen hat, jedoch nicht ausreicht.

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Erneuerbare Energien im Fokus

Die aktuelle Kapazität klimafreundlicher Energiequellen beträgt weltweit etwa 40 %, wobei die Solarenergie im vergangenen Jahr um 32 % gewachsen ist. Dennoch bleibt das Wachstum hinter den Zielen zurück, die erforderlich sind, um die Emissionen bis 2050 drastisch zu senken. Der Bericht hebt hervor, dass ein Zusammenspiel von erneuerbaren Energien und Energiespeichern essentiell ist, um die Netzstabilität zu unterstützen.

Wasserstoff wird zunehmend als Schlüssel zur Dekarbonisierung angesehen; die Zahl der Wasserstoffprojekte hat sich in den letzten zwei Jahren vervierfacht. Doch während innovative Ansätze und Technologien entstehen, zeigen sich auch Herausforderungen, wie etwa steigende Kosten und wettbewerbsbedingte Veränderungen in der Sektorennutzung.

Kernenergie als essentieller Bestandteil der Lösung

Der Report verweist auch auf die entscheidende Rolle der Kernkraft zur Sicherstellung einer klimafreundlichen Energieversorgung. Kapazitäten der Kernkraftwerke müssen sich verdreifachen, um den globalen Strombedarf in einer zeitkritischen Situation zu decken. Obwohl der Bau neuer Reaktoren, insbesondere kleiner modularer Reaktoren (SMR), vielversprechend erscheint, sind die realisierbaren Fortschritte hier begrenzt. Der Betrieb bestehender Kernkraftwerke sollte daher längerfristig in Betracht gezogen werden, um die Lücke in der Energieversorgung zu schließen.

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Ein weiterer zentraler Punkt ist die Notwendigkeit signifikanter Investitionen in die Strominfrastruktur. Für 2024 wird ein Anstieg der Investitionen auf etwa 400 Milliarden US-Dollar prognostiziert, wobei die Nutzung von Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) zur Verbesserung der Netzeffizienz und Vorhersagen des Strombedarfs unerlässlich ist.

Capgemini fordert zudem ein Umdenken bei der Messung des Fortschritts. Statt lediglich den Primärenergiebedarf zu betrachten, sollte der Endenergieverbrauch gemessen werden, um realistischere Prognosen und Fortschritte bei klimafreundlicher Energie zu erzielen.

Zusammenfassend zeigt der WEMO-Report, dass trotz der enormen Herausforderungen bedeutende Schritte in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft notwendig sind. Die Kombination aus schnellen Innovationen, einer verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und strategischen Investitionen in Kernkraft und Stromnetze wird entscheidend sein, um die Ergebnisse im Kampf gegen den Klimawandel zu verbessern. Weitere Informationen und den vollständigen Report finden Sie hier.

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