In einer außergewöhnlichen politischen Konstellation hat die moldauische Präsidentin Maia Sandu nach der ersten Wahlrunde am Sonntag die Wählerinnen und Wähler zur Unterstützung bei der bevorstehenden Stichwahl am 3. November aufgefordert. Währenddessen wurde sie mit 42,3 Prozent der Stimmen zum vorläufigen Sieger unter elf Kandidaten, jedoch wird ihre Position in zwei Wochen durch einen weiteren Wahlgang auf die Probe gestellt. Sandus Aufforderung richtet sich besonders an die Wähler, die für die vier proeuropäischen Konkurrenten gestimmt haben.
Die bevorstehende Stichwahl hat nicht nur Auswirkungen auf die Präsidentschaft, sondern auch auf den angestrebten EU-Beitritt des Landes. Der frühere Generalstaatsanwalt Alexandru Stoianoglo, der im ersten Wahlgang auf 26 Prozent der Stimmen kam, wird für das prorussische Lager antreten. Diese Wahl verspricht, das politische Klima in Moldau weiter zu beeinflussen, insbesondere vor dem Hintergrund der kürzlich durchgeführten Volksabstimmung zur Verankerung des EU-Kurses im Grundgesetz.
EU-Referendum und seine Folgen
In den letzten Tagen haben die politischen Ereignisse in Moldau eine herausragende Rolle gespielt, insbesondere die Aussagen von Maia Sandu, die den Einfluss der im Ausland lebenden Moldauer auf den Wählerentscheid betonte. Diese Menschen hätten maßgeblich zum Erfolg des Referendums beigetragen, bei dem eine knappe Mehrheit von 50,45 Prozent für die Verankerung des EU-Ziels in der Verfassung stimmte. Sandu wies jedoch darauf hin, dass dieses Ergebnis nur von Bedeutung ist, wenn sie bei der bevorstehenden Stichwahl auch als Siegerin hervorgeht.
Das Referendum war in den meisten Regionen des stark landwirtschaftlich geprägten Landes umstritten, da dort die Nein-Stimmen häufig überwogen. Dennoch hat die große Zahl der im Ausland lebenden Moldauer, die bei Wahlen stark mobilisiert sind, das Potenzial, den Ausgang der anstehenden Wahl entscheidend zu beeinflussen. Moldau, das zwischen Rumänien, einem EU-Mitgliedsland, und der Ukraine liegt, kämpft seit Jahren um eine engere Anbindung an die Europäischen Union und strebt eine formelle Mitgliedschaft an.
Die Wahlbeteiligung bei dem Referendum betrug 51,68 Prozent, was darauf hindeutet, dass das Interesse an den politischen Entwicklungen im Land hoch ist. Es bleibt spannend, wie sich die Wählerstimmen in den kommenden Wochen entwickeln werden, insbesondere da die Politik in Moldau oft von regionalen und internationalen Spannungen geprägt ist. Sandu wird sich in der kommenden Zeit intensiven Herausforderungen stellen müssen, um ihre proeuropäische Agenda voranzutreiben und das Vertrauen der Wähler zu gewinnen.Wie www.radioenneperuhr.de berichtet.