In einer dramatischen Eskalation im Libanon hat Israel in den frühen Morgenstunden mit einer Bodenoffensive gegen die schiitische Miliz Hisbollah begonnen. Die israelischen Streitkräfte haben über die Plattform X mitgeteilt, dass diese Offensive lokalisiert und zielgerichtet ist, wobei sie sich auf präzise Geheimdienstinformationen stützt. Ziel seien militärische Einrichtungen der Hisbollah in Dörfern nahe der Grenze, die als unmittelbare Bedrohung für Nordisrael gelten.
Unterstützt wird die Offensive durch die Luftwaffe und Artillerie, die gezielte Luftangriffe auf militärische Ziele fliegen. Dies geschieht parallel zu den bereits laufenden Kämpfen im Gazastreifen, wo die israelischen Streitkräfte gegen die Hamas agieren. Die Operation zielt darauf ab, die Rückkehr von rund 60.000 Israelis zu ermöglichen, die durch die ständigen Angriffe der Hisbollah aus ihrer Heimat vertrieben wurden.
Bodenoffensive fokussiert auf gezielte Zerstörung
Die Offensive wird nicht als Gebietsbesetzung, sondern als gezielte Zerstörung militärischer Infrastruktur der Hisbollah beschrieben. Berichten des israelischen Senders Kan zufolge sind insbesondere die Eliteeinheiten der Hisbollah ins Visier genommen worden. Diese militärischen Schritte wurden im Vorfeld auch den USA mitgeteilt, was die begrenzte Natur und die Fokussierung auf die Grenze unterstreicht, wie der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, bestätigte.
In den vergangenen Tagen ist der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah weiter eskaliert. Der Libanon hat von hohen Zahlen an Toten und Verletzten berichtet, während die Hisbollah im Rahmen ihrer Offensive Hunderte Raketen auf Israel abfeuerte und den Konflikt mit einer sogenannten „Solidaritätsfront“ im Kontext des Gaza-Kriegs verstärkte. Die Situation ist für viele Libanesen belastend, da Zehntausende gezwungen sind, aus ihrem Zuhause zu fliehen und in behelfsmäßigen Unterkünften in Beirut zu leben.
Vor diesem Hintergrund wurden gemäß Militärkreisen auch von der libanesischen Armee Soldaten von der Grenze abgezogen. Diese Entscheidung spiegelt die prekäre Lage wider, in der sich das Land befindet, geprägt durch hohe Schulden und eine schwache militärische Infrastruktur. Beobachter weisen darauf hin, dass die libanesische Armee stark auf Militärhilfen aus den USA angewiesen ist, da sie seit 2006 über drei Milliarden US-Dollar erhalten hat.
Zusätzlich gab der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Kassim zu, dass man auf einen langen Kampf vorbereitet sei und sich der Miliz bewusst ist, dass eine Bodenoffensive unvermeidlich sein könnte. Die Hisbollah und auch die Hamas stehen in einem engen militärischen und ideologischen Austausch und verstehen sich als Teil der „Achse des Widerstands“, die von Teheran unterstützt wird.
Die derzeitige Lage im Libanon könnte für die Bevölkerung eine Rückkehr zu den schmerzlichen Erinnerungen des letzten Krieges mit Israel bedeuten, der vor 18 Jahren stattfand. Nur die Zeit wird zeigen, wie sich dieser Konflikt weiterentwickeln und welche Konsequenzen er für die Region haben wird. Für ausführliche Informationen zu den neuesten Entwicklungen besuchen Sie www.radioenneperuhr.de.
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