In Düsseldorf sind seit dem 9. August umfangreiche Instandhaltungsarbeiten an der Josef-Kardinal-Frings-Brücke im Gange. Diese Maßnahme erfolgt im Auftrag der Straßen.NRW-Regionalniederlassung Niederrhein, die im Januar 2024 die Baulast für die Brücke von den Städten Neuss und Düsseldorf übernommen hat. Bei den derzeitigen Arbeiten wurde festgestellt, dass die Brücke gravierende Schäden aufweist, vor allem an den Brückenlagern. Infolge dieser Entdeckung ist es erforderlich, die maximal zulässige Fahrzeuglast auf 7,5 Tonnen herabzusetzen und die Geschwindigkeit auf 30 km/h zu reduzieren, wobei diese Regeln ab Freitag, dem 11. Oktober, in Kraft treten.
Christoph Jansen, Regionalleiter von Straßen.NRW, betont die Dringlichkeit der Situation: “Das Bauwerk muss auf 7,5 Tonnen bis auf Weiteres abgelastet werden.” Er äußert Verständnis für die Schwierigkeiten, die diese Maßnahmen für die ansässigen Personen und Unternehmen bedeuten. Diese Entscheidung ist notwendig, um weitere Schäden und möglicherweise eine umfassende Sperrung der Brücke zu vermeiden. Umgestürzter Verkehr oder Schäden an der Struktur der Brücke könnten sonst die Zukunft des Bauwerks gefährden.
Sanierungsarbeiten und Verkehrseinschränkungen
Die Brücke wird nun nicht nur sanierungsbedürftig, sondern auch die Sanierung selbst muss laut Straßen.NRW in mehreren Bereichen erfolgen, darunter die acht Brückenlager. Der Zeitplan für diese umfangreiche Instandsetzung bleibt aufgrund längerer Produktions- und Lieferzeiten ungewiss. In der Zwischenzeit werden auch weiträumige Umleitungen für übergewichtige Fahrzeuge erforderlich sein, während der motorisierte Verkehr unter 7,5 Tonnen weiterhin eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung stehen hat. Diese Regelung könnte zu signifikanten Behinderungen im Verkehrsfluss führen, insbesondere für den LKW-Verkehr.
Die Josef-Kardinal-Frings-Brücke, die die Städte Neuss und Düsseldorf-Süd verbindet, wurde 1929 erbaut und nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg 1951 mit dem ursprünglichen Material wiederaufgebaut. Mit einer Gesamtlänge von 780 Metern und vier Fahrspuren stellt sie eine bedeutende Verkehrsader dar. Die Brücke begibt sich in einen Zustand, der die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser wichtigen Verbindung in Frage stellt. Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste werden ebenfalls vom Verkehr gewarnt, und die Nutzung von Alternativrouten ist geraten.
Straßen.NRW veröffentlicht regelmäßige Updates zur Verkehrslage und zur Baufortschritt, um die Anwohner und Unternehmen in der näheren Umgebung auf dem Laufenden zu halten. Unterdessen kann die Rheinbahn die Brücke weiterhin nutzen, jedoch ohne Gegenverkehr, während die Unterkonstruktion der Gleisanlage bereits 2009 verstärkt wurde. Die anhaltenden Einschränkungen und die Notwendigkeit zur Umfahrung zeigen die Herausforderungen für die Nutzer dieser wichtigen Brücke.
Langfristige Planungen und Sanierungsoffensive
Aufgrund der vorliegenden Schäden wurde der Bedarf an einem Ersatzneubau klar erkannt. Eine vollständige Sanierung, befand man, könnte die gegenwärtigen und zukünftigen Verkehrsanforderungen nicht mehr erfüllen. Die Verantwortung für den Ersatzneubau und die zuständigen Planungen liegt bei der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH). Dieser Schritt ist Teil einer breit angelegten Sanierungsoffensive, die das Bundesland Nordrhein-Westfalen plant, um in den kommenden zehn Jahren rund 400 Brücken umfassend zu sanieren oder zu ersetzen.
Der Minister für Verkehr, Oliver Krischer, hat sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht und bekräftigt die Priorität der Sanierungsmaßnahmen. Er hebt hervor, dass die Infrastruktur für die Menschen und Unternehmen unerlässlich ist und dass eine zeitnahe Instandsetzung für die Zukunft der Region entscheidend ist. Diese umfassenden Sanierungsmaßnahmen sind eine Reaktion auf jahrzehntelange Vernachlässigung im Bereich der Instandhaltung, die den Anstieg des Güterverkehrs nicht bewältigen kann. Der Zustand vieler Brücken hat sich in der Zeit drastisch verschlechtert, weshalb nun dringender Handlungsbedarf besteht.
Für interessierte Personen sind detaillierte Informationen zur Sanierungsoffensive unter www.sanierungsoffensive.nrw.de verfügbar. Die Bürger werden aufgerufen, sich über Veränderungen im Verkehrswesen und Koordinationsmaßnahmen zu informieren und Alternativen für ihre täglichen Wegstrecken zu planen.
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