In Dortmund braut sich etwas Großes zusammen! Nach über 80 Jahren könnte die Stadt endlich wieder eine besondere Schule eröffnen, die speziell für jüdische Schülerinnen und Schüler gedacht ist. Der Rat der Stadt wird im Dezember über die Pläne entscheiden, die ein starkes Zeichen für die Wiederbelebung jüdischen Lebens in der Region setzen sollen. Die neue Grundschule soll an der Berswordt-Europa-Grundschule in Dortmund-Körne entstehen und könnte bereits im kommenden Schuljahr 2025 ihre ersten Klassen begrüßen.
Ein Meilenstein für die jüdische Gemeinschaft
Die Pläne sehen vor, dass der Altbau der ehemaligen Hauptschule am Ostpark als Standort genutzt wird, der jedoch zunächst saniert werden muss. Bis dahin wird der Unterricht in den Räumlichkeiten der jüdischen Kultusgemeinde stattfinden. Die Rückkehr einer solchen Schule ist besonders bedeutsam, da jüdisches Leben in Dortmund eine lange Tradition hat, die durch die Gräueltaten des Nationalsozialismus brutal unterbrochen wurde. Die Schließung aller jüdischen Schulen und das Schulverbot für jüdische Kinder im Jahr 1942 haben tiefe Wunden hinterlassen.
Ein neues Kapitel der Bildung
Die Stadt Dortmund beschreibt die Eröffnung der Schule als „ein bedeutendes Ereignis und ein starkes Zeichen“. Über 3000 Mitglieder der Jüdischen Kultusgemeinde in Dortmund erwarten mit Spannung die Wiederbelebung der jüdischen Bildungstradition. Neben den regulären Fächern wie Deutsch und Mathematik wird der Lehrplan auch Sitten, Bräuche, Hebräisch und jüdischen Religionsunterricht umfassen. Tägliche Gebete, koschere Mahlzeiten und die Feier des Schabbat werden das schulische Angebot abrunden.
Im Rahmen der Umbaupläne am Schul-Komplex Robert-Koch-Straße wird nicht nur die ehemalige Hauptschule saniert, sondern auch eine dringend benötigte Sporthalle auf dem frei werdenden Gelände gebaut. Der gesamte Prozess steht und fällt mit der Zustimmung des Rates im Dezember, der den Weg für die Umsetzung der Maßnahmen ebnen soll. Dortmund steht am Beginn eines neuen Kapitels, das die jüdische Gemeinschaft und die Stadtgesellschaft nachhaltig prägen könnte.
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