In Bottrop wird am 12. November an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht vor 86 Jahren erinnert. Das Stadtarchiv lädt zu einer eindrucksvollen Lesung, die mit musikalischen Einlagen untermalt wird. Die Lesung umfasst bewegende Tagebucheinträge und Briefe von Etty Hillesum und Philip Mechanicus, die im berüchtigten Durchgangslager Westerbork festgehalten wurden. Diese Dokumente sind in den Niederlanden ebenso bedeutend wie das Tagebuch von Anne Frank und werden von den Rezitatoren Sarah Giese und Markus von Hagen eindringlich vorgetragen.
Die dunkle Geschichte des Lagers Westerbork, das ab Juli 1942 von der SS betrieben wurde, ist von unvorstellbarem Leid geprägt. Jüdische Familien wurden hier unter grausamen Bedingungen festgehalten und dann auf perfide bürokratische Weise in die Vernichtungslager deportiert. Von rund 100.000 Häftlingen, die von Westerbork aus in die Todeslager Auschwitz und Sobibor geschickt wurden, überlebten nur 5.000. Auch aus Bottrop wurden Menschen verschleppt, und keiner von ihnen kehrte zurück. Diese Erinnerungen müssen wachgehalten werden!
Ein Abend voller Emotionen
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Kammerkonzertsaal des Kulturzentrums August Everding, Böckenhoffstraße 30, und der Eintritt ist frei! Neben den beeindruckenden Lesungen wird die Flötistin Gudula Rosa mit fünf Improvisationen auf einer Paetzold-Subbass-Blockflöte die Atmosphäre des Abends bereichern. Rosa ist bekannt für ihre Vielseitigkeit in verschiedenen Musikrichtungen und hat bereits zahlreiche junge Talente ausgebildet.
Dr. Norbert Fasse, Leiter des Stadtarchivs Borken, hat das Skript für diese besondere Veranstaltung erstellt und wird die Lesung mit seinen Einführungen und dem Nachwort abrunden. Ein Abend, der die Herzen berührt und das Gedächtnis an die Opfer der Pogromnacht wachhält!
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