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Im intensiven Streit um die Priesterausbildung in Köln hat der Vatikan ein Machtwort gesprochen! Laut Berichten der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hat sich ein Vertreter von Papst Franziskus an die nordrhein-westfälische Landesregierung gewandt, um eine gemeinsame Kommission von Vatikan und Regierung zu initiieren. Diese soll den Konflikt "auf freundschaftliche Weise" klären. Der Streit dreht sich um die Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT), die unter der Leitung von Kardinal Rainer Maria Woelki steht. Die Landesregierung besteht darauf, dass die Universität Bonn die alleinige Ausbildungsstätte für die Priesteramtskandidaten des Erzbistums Köln ist, beruft sich dabei auf das Preußen-Konkordat, einen bindenden Vertrag zwischen dem Land und dem Vatikan.
Konflikt um Ausbildungsstätten
Bereits seit der Übernahme der früheren Ordenshochschule der Steyler Missionare durch das Erzbistum Köln im Jahr 2020 gibt es Spannungen zwischen der KHKT und dem Wissenschaftsministerium des Landes. Dieses betont, dass nach wie vor nur die Universität Bonn für die Priesterausbildung zuständig ist, während die KHKT fortwährend um ihre Anerkennung ringt. Bei einer eventuell bevorstehenden Einschreibung von neuen Priesteramtskandidaten an der KHKT droht sogar ein Vertragsverletzungsverfahren seitens der NRW-Landesregierung, so die Informationen aus katholisch.de.
Das Erzbistum Köln hingegen betont die Bildungsfreiheit seiner Studierenden und weist darauf hin, dass diese die Wahl hätten, an verschiedenen Hochschulen zu studieren, unter anderem auch an der Universität Bonn. „Die meisten Studierenden befinden sich an der Universität Bonn“, äußerte sich das Erzbistum. Man sieht sich nicht in der Pflicht, den Studierenden irgendeine Richtung vorzuschreiben, vielmehr wird eine Eigenverantwortung betont. Ob die KHKT mithalten kann, bleibt jedoch fraglich, da die staatliche Anerkennung eines entsprechenden Studiengangs nur bis Ende des Sommersemesters 2026 gewährleistet ist.
Die Kontroversen um die Ausbildungsstätten werfen ein Schlaglicht auf die verschiedenen Rechtsauffassungen, und während einige Experten meinen, dass der Erzbischof eine eigene Einrichtung zur Priesterausbildung haben dürfe, sehen andere in der KHKT eine Gefahr für die bestehende Balance zwischen Kirche und Staat.
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