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Toxische Berufe: So erkennen Sie die heimlichen Seelenzerstörer!

In Köln erklärt Psychologe Rolf Schmiel, wie toxische Jobs nicht nur die Seele vergiften, sondern auch zu ernsthaften psychischen Erkrankungen wie Burn-out und Depression führen können – und was Betroffene dagegen tun können!

Köln – In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt ist es nicht unüblich, auf toxische Jobs zu stoßen, die die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden gefährden. Der Psychologe und TV-Moderator Rolf Schmiel hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und gibt in einem aktuellen Interview wertvolle Einblicke in die Problematik der sogenannten „Toxic Jobs“. Diese Berufe sind nicht nur durch hohe Anforderungen und Stress gekennzeichnet, sondern auch durch ein Arbeitsumfeld, das häufig von zwischenmenschlichen Konflikten und unzureichender Unterstützung geprägt ist.

Schmiel beschreibt toxische Jobs als solche, bei denen die psychische Belastbarkeit der Mitarbeitenden stark gefährdet ist. Er erklärt, dass es sich um Tätigkeiten handelt, die die Seele „vergiften“, weil sie die Fähigkeiten und Ressourcen der Mitarbeitenden überfordern. In einem richtigen Arbeitsumfeld sollte es sowohl auf die Struktur der Arbeit als auch auf die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen ankommen. Ein herausfordernder Job kann durch unterstützende Kollegen erträglich sein, während auch der interessanteste Job belastend wird, wenn das Umfeld feindlich ist.

Besonders betroffene Berufe

Insbesondere in sozialen und pflegenden Berufen wird eine hohe Belastung festgestellt. Laut Schmiel ist dies vor allem darauf zurückzuführen, dass oft zu wenig Fachpersonal für die Vielzahl an Aufgaben vorhanden ist. Wenn eine Abteilung zehn Mitarbeitende hat und drei davon krank sind, wird von den verbliebenen sieben erwartet, dass sie die Mehrarbeit übernehmen. Diese Arbeitsweise führt zu einer besorgniserregenden Zunahme von Krankheitsfällen, die häufig auf psychische Probleme zurückzuführen sind.

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Ein weiteres Anzeichen für einen toxischen Job sind Probleme mit dem Schlaf. Wenn die Seele durch Stress oder Angstzustände nachts auf sich aufmerksam macht, kann das auf ernsthafte Probleme hindeuten. Häufig äußern sich diese Belastungen in Gereiztheit und Verhaltensweisen zur Selbstkompensation, wie Überessen oder Alkoholkonsum. Schmiel betont auch, dass Frauen tendenziell schneller von Burnout betroffen sind. Insbesondere unter Stress leiden die betroffenen Personen oft über längere Zeiträume, was auch für Unternehmen schwerwiegende Folgen hat, wenn sie die Anzeichen nicht rechtzeitig erkennen.

Besonders auffällig wird es, wenn der Druck im Arbeitsumfeld erheblich steigt und Mitarbeitende damit überfordert sind. In solchen Situationen beginnen oft vorhandene Spannungen in der Belegschaft zu eskalieren, anstatt zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen. Dies führt letztlich zu einer vergifteten Atmosphäre, in der die Erkrankten stigmatisiert werden. Was anfangs nur ein Anzeichen von Stress war, entwickelt sich zu einem ernsthaften sozialen Problem.

Die Anzeichen einer toxischen Atmosphäre sind vielfältig. Sie können mit übermäßigen Anforderungen und unzureichender Unterstützung beginnen. Wenn die Führungskraft selbst überfordert ist, droht eine Kettenreaktion, die auch die Mitarbeitenden betrifft. Die Reaktion darauf ist häufig, dass das Unternehmen an den falschen Stellen spart – etwa indem es die Wasserversorgung für die Belegschaft einschränkt, während es gleichzeitig hohe Umsätze generiert.

Strategien zur Selbsthilfe

Um der Entstehung einer toxischen Arbeitsumgebung entgegenzuwirken, rät Schmiel dazu, aktiv zu werden und sich Ausgleichsangebote zu suchen. Sportarten, die keinen Wettkampfcharakter haben, können helfen. Außerdem empfiehlt er, körperlich erschöpfenden Arbeitseinsätzen im Beruf durch entspannende Freizeitaktivitäten wie Kino- oder Museumsbesuche entgegenzuwirken.

Wer unter einer toxischen Atmosphäre leidet, sollte sich nicht scheuen, das Problem anzusprechen. Es ist wichtig, sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld den Austausch über die eigenen Erfahrungen zu suchen. Dies hilft nicht nur, das eigene Befinden zu klären, sondern kann auch zu einer kollektiven Lösung der Probleme führen, bevor man sich an die Unternehmensführung wendet.

Wenn diese Bemühungen jedoch keine Besserung bringen, könne es ratsam sein, einen Jobwechsel in Betracht zu ziehen. Trotz höherer Anforderungen sei der Arbeitsmarkt für viele Berufsgruppen in der Lage, attraktive Alternativen zu bieten. Rolf Schmiel ermutigt vor allem dazu, die eigene mentale Gesundheit nicht zu ignorieren und die Initiative zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu ergreifen. Weitere Informationen zu seinen Erkenntnissen und Ratschlägen finden sich in seinem Buch „Toxic Jobs“ sowie in seinen öffentlichen Auftritten und Podcasts.

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