In einer schockierenden Analyse vergleicht Dr. Alexander Rothenberg von der Universität Bonn die Lebensrealität von Profi-Fußballern mit der historischen Elitesklaverei. „Elitesklaverei beschreibt den Prozess, bei dem Kinder geraubt, verkauft und ausgebildet werden, um später in hohe Positionen zu gelangen“, erklärt Rothenberg. Diese düstere Parallele zieht sich durch die Geschichte, von Palast-Eunuchen bis hin zu Konkubinen, die Macht und Reichtum erlangten.
In seiner Doktorarbeit beleuchtet Rothenberg die Strukturen, die in der heutigen Zeit ähnliche Abhängigkeiten schaffen. „Ich habe nach modernen Entsprechungen zu einem Harem gesucht und bin schnell beim Profifußball gelandet“, sagt er. Der Weg der jungen Talente beginnt oft in isolierten Akademien, wo sie rigoros ausgebildet werden. Der Handel mit ihren Körpern und Talenten führt dazu, dass Dritte enorm profitieren, während die Spieler selbst in einem System gefangen sind, das sie kaum entkommen lässt.
Podcast-Diskussion über Elitesklaverei
In der neuesten Folge des Hypothese-Podcasts diskutiert Rothenberg mit Moderator Denis Nasser die provokante These: „Profi-Fußballer sind die Elitesklaven von heute“. Ob diese Aussage wahr oder falsch ist, wird in der spannenden Episode beleuchtet. Die Debatte über die Bedingungen im Profisport und die damit verbundenen Abhängigkeiten gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Der Exzellenzcluster Bonn Center for Dependency and Slavery Studies (BCDSS) bietet mit dem Konzept der „asymmetrischen Abhängigkeit“ einen neuen Zugang zur Sklaverei- und Abhängigkeitsforschung. Hier werden verschiedene Formen sozialer Abhängigkeiten untersucht, von Sklaverei bis hin zu Schuldknechtschaft. Diese Forschung öffnet Türen zu transkulturellen Perspektiven und vergleicht die verschiedenen Facetten von Freiheit und Unfreiheit über Epochen und Regionen hinweg.