Im Kölner Hauptzollamt gab es im Jahr 2023 deutliche Fortschritte im Kampf gegen den Drogenhandel. Frank Denner, der seit Mai dieses Jahres an der Spitze der Behörde steht, berichtete von beeindruckenden Zahlen: 123 Kilogramm Haschisch und 33 Kilogramm Crystal Meth wurden allein im vergangenen Jahr sichergestellt. Der Flughafen Köln/Bonn hat sich als ein bedeutender Knotenpunkt für internationalen Drogenhandel etabliert. Im gesamten Jahr 2023 fanden die Zöllner bis jetzt vier Tonnen Rauschgift, und im ersten Halbjahr 2024 hat sich diese Menge bereits verdoppelt.
Denner, der aus einer Zöllnerfamilie stammt und auf eine mehr als vierzigjährige Karriere zurückblickt, betont, dass die Zöllner mittlerweile bei nahezu jeder Nachtkontrolle Drogen in Paketsendungen entdecken. Die Bekämpfung des Drogenhandels im Großraum Köln sieht er als eine der drei Hauptaufgaben, die er als neuer Leiter in Angriff nehmen möchte. „Für mich schließt sich mit der neuen Aufgabe beruflich und privat ein Kreis“, so Denner in einem Gespräch über seine Rückkehr in die Heimatstadt.
Vielfältige Herausforderungen für den Kölner Zoll
Der Führung des Hauptzollamts Köln kommt eine besondere Verantwortung zu, nicht zuletzt weil es hinter Hamburg die zweitgrößte örtliche Zollbehörde in Deutschland ist - mit über 1.400 Beschäftigten. Auch die Ausbildung junger Menschen spielt eine zentrale Rolle; das Kölner Hauptzollamt ist der größte Ausbildungsstandort innerhalb der Zollverwaltung mit aktuell 350 Auszubildenden.
„Die Drogenfunde haben in diesem Jahr zugenommen, und das überrascht mich nicht“, berichtet Denner. Er erklärt, dass solche Funde oft in Wellen auftreten. Das bedeutet, dass Drogenschmuggler, sobald sie merken, dass ihre üblichen Routen nicht mehr sicher sind, auf andere Wege ausweichen. Um auf solche Entwicklungen reagieren zu können, arbeitet das Kölner Hauptzollamt eng mit nationalen und internationalen Partnerbehörden zusammen.
Beeinflussung durch Teillegalisierung von Cannabis
Die Aussichten auf eine Veränderung des Drogenhandels aufgrund der Teillegalisierung von Cannabis beschreibt Denner als „verfrüht“. Bei den Kontrollen auf Autobahnen ist jedoch aufgefallen, dass einige Personen glauben, sie könnten jetzt problemlos Cannabis aus dem Ausland nach Deutschland einführen. „Daran hat sich nichts geändert“, stellt er klar und betont, dass die bestehenden Gesetze weiterhin gelten.
Denner sieht sich und seine Behörde nicht nur in der Verantwortung, Drogenhandel zu bekämpfen. Seine Vision umfasst neben der Sicherheitsverantwortung auch die Rolle des Zolls als starken Partner der Wirtschaft. „Wir müssen für Steuer- und Abgabengerechtigkeit sorgen und uns gut auf die Zukunft vorbereiten“, hebt er hervor. Für die Behörde bedeutet das, sowohl ihre internen Strukturen zu optimieren als auch eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu pflegen.
Bislang zeigt sich die Behörde optimistisch in Bezug auf den Fachkräftemangel. Denner berichtet, dass, trotz des Wettbewerbs um qualifizierte Arbeitskräfte, das Kölner Hauptzollamt weiterhin genügend Bewerber anziehen kann. Weitreichende Karrierechancen innerhalb der Zollverwaltung, die vielfältige Tätigkeiten bietet, sind hier ein entscheidender Anreiz. „Wir bieten unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, ihre Aufgaben im Verlauf von 40 Jahren stets zu wechseln, was die Attraktivität der Zolltätigkeit erhöht“, erklärt er.
Die Herausforderungen, vor denen Frank Denner und sein Team stehen, sind klar, und er ist entschlossen, diesen mit Engagement und einer strategischen Herangehensweise zu begegnen. Die aktuelle Lage im Drogenmarkt und die Anforderungen an die Zollbehörde werden weiterhin intensiv beobachtet, um schnell und flexibel reagieren zu können.
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