12-jähriges gehörloses Mädchen in Bochum: Polizei schießt nach Messerangriff
Ein 12-jähriges gehörloses Mädchen wurde in Bochum von Polizisten angeschossen, nachdem es mit Messern auf sie zugegangen war.

12-jähriges gehörloses Mädchen in Bochum: Polizei schießt nach Messerangriff
Ein tragischer Vorfall hat sich in Bochum ereignet, als ein gehörloses Mädchen im Alter von 12 Jahren von Polizisten angeschossen wurde. Laut exxpress.at war das Mädchen zuvor aus einer Wohngruppe verschwunden. Am Sonntag meldete ihr Betreuer sie als vermisst, da sie dringend auf lebenswichtige Medikamente angewiesen ist.
Nach ihrem Verschwinden gab es Hinweise, dass das Mädchen möglicherweise in der Wohnung ihrer gehörlosen Mutter im Stadtteil Hamme aufgefunden werden konnte. In der Nacht auf Montag wurden die Einsatzkräfte gerufen, als man im Mehrfamilienhaus Geräusche hörte, jedoch blieb die Tür zunächst geschlossen. Erst nach etwa einer Stunde öffnete die Mutter die Tür für die Polizei.
Der Vorfall
Während die Polizisten versuchten, die Situation zu klären, ging das Mädchen mit zwei Messern auf die Beamten zu. Um die Situation zu entschärfen, kam ein Elektroimpulsgerät zum Einsatz und ein Polizist schoss mit seiner Dienstwaffe. Die Polizisten leisteten sofort Erste Hilfe bis die Rettungskräfte eintrafen. Das Mädchen wurde umgehend in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht, wo sie operiert werden musste und sich in einem kritischen Zustand befindet.
Die genauen Umstände, einschließlich der Anzahl der abgegebenen Schüsse, sind derzeit noch Gegenstand von Ermittlungen. Auch die Kommunikationsmöglichkeiten zwischen der gehörlosen Mutter und dem Mädchen werden näher untersucht, da das Mädchen nicht in der Wohnung ihrer Mutter hätte leben dürfen – das Sorgerecht war ihr entzogen worden.
Psychische Gesundheit und soziale Herausforderungen
Dieser Vorfall wirft auch ein Licht auf die aktuelle Lage der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern zunehmend unter Druck steht. Der Kindergesundheitsbericht 2023, veröffentlicht auf aerzteblatt.de, hebt hervor, dass die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch die Covid-19-Pandemie und andere Krisen stark belastet ist. Besonders betroffen sind Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren, die oftmals unter Angst- und Anpassungsstörungen leiden.
Experten fordern dringend präventive Maßnahmen und niedrigschwellige Unterstützungsangebote, um chronische psychische Probleme zu vermeiden. Die Gesundheits-, Schul- und Jugendhilfesysteme sind derzeit überlastet, und die Wartezeiten auf Therapieplätze sind inakzeptabel lang.
In Anbetracht der aktuellen Geschehnisse wird deutlich, dass die Herausforderungen für Jugendliche und deren Familien vielschichtig sind. Der Vorfall des angegriffenen Mädchens könnte als ein Aufruf verstanden werden, die psychische Gesundheit und die sozialen Bedingungen von Kindern ernsthafter zu betrachten. Es bedarf eines gemeinsamen Handlungsansatzes, um den Betroffenen im richtigen Moment die benötigte Unterstützung anzubieten.
In diesem Zusammenhang ist auch das soziale Umfeld entscheidend. Die Notwendigkeit, Kinder in ihrer eigenen Gesundheit und Entwicklung zu stärken, muss in den Vordergrund gerückt werden, um eine nachhaltige Verbesserung ihrer Lebensbedingungen zu erreichen.