Stadthagen. Ein dramatisches Defizit von 10,7 Millionen Euro im städtischen Haushalt für 2025 – das ist die alarmierende Realität, die Kämmerer Jörg Schädel im Finanzausschuss enthüllte. Bei einem Gesamtetat von 65,5 Millionen Euro reicht das eingenommene Geld nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Und die düstere Prognose geht weiter: Bis Ende 2028 könnte der Fehlbetrag auf erschreckende 40,5 Millionen Euro anwachsen!
Doch trotz dieser finanziellen Misere bleibt die Stadt standhaft! Bürgermeister Oliver Theiß (parteilos) kündigte an, dass weder die Grund- noch die Gewerbesteuern erhöht werden. „Obwohl dies aus finanzieller Sicht eigentlich nötig gewesen wäre“, betonte er. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Bürger und Unternehmen in der schwierigen Lage nicht zusätzlich zu belasten. Ein mutiger Schritt in einer Zeit, in der viele um ihre Existenz kämpfen!
Investitionen trotz Schulden
Die Stadt plant dennoch, 8,4 Millionen Euro für Investitionen zu verwenden, was die Schulden auf 29,7 Millionen Euro ansteigen lässt. Diese sogenannten rentierlichen Schulden sollen sich im Laufe der Jahre auszahlen. Doch Kämmerer Schädel warnt: Die finanzielle Lage ist „mehr als dramatisch“. Die Kommunen stehen unter Druck, während ihnen immer neue Aufgaben auferlegt werden, ohne dass die nötige Finanzierung bereitgestellt wird. „Wir ziehen im Verteilungskampf um knapper werdende Finanzen oft den Kürzeren“, klagt Theiß.
Die Herausforderungen sind enorm: Die geplante Ferienbetreuung an Grundschulen könnte die Kommunen teuer zu stehen kommen, und die Kontrolle des Cannabis-Konsums wird ebenfalls auf die Städte abgewälzt. „Kleinere Städte wie Stadthagen haben nicht die Ressourcen, um solche Aufgaben zu bewältigen“, warnt der Bürgermeister. Trotz dieser Widrigkeiten bleibt die Stadt entschlossen, die Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten und die Attraktivität von Stadthagen zu sichern. Ein Balanceakt, der in diesen unsicheren Zeiten höchste Priorität hat!