Im Landkreis Schaumburg in Deutschland wird ein bemerkenswerter Schritt in Richtung Integration von Menschen mit Migrationshintergrund unternommen. Die Region legt großen Wert auf vielfältige Integrationsangebote, welche sich nicht nur auf notwendige Deutschkurse beschränken. Für das laufende Jahr hat der Sozialausschuss bereits 60.000 Euro bewilligt, nun stehen zwölf weitere Projektanträge zur Prüfung, vorbereitet aus dem „Integrationspolitischen Fördertopf“, dessen Gesamtvolumen 165.000 Euro beträgt. Diese neuen Anträge summieren sich auf ein Volumen von gut 51.000 Euro.
Die beantragten Projekte fokussieren sich hauptsächlich auf Kinder und Familien, wodurch auch zusätzliche Angebote geschaffen werden, die über die klassischen Deutsch- und Integrationskurse hinausgehen. Kirsten Battaglia, eine der Verantwortlichen, betonte während einer Ausschusssitzung: „Die Breite der Anträge zeigt, dass wir im Landkreis gut aufgestellt sind.“ Integration sei mittlerweile ein fester Bestandteil gesellschaftlicher Aufgaben und müsse aktiv gefördert werden. Auch Klaus Heimann, der Sozialdezernent, lobte die erreichten Fortschritte und die reibungslos funktionierenden ehrenamtlichen Strukturen.
Niederschwellige Angebote wichtig
Die eingereichten Anträge stammen von verschiedenen Organisationen, darunter die Arbeiterwohlfahrt (AWO), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sowie die Stadt Stadthagen. So beantragte die AWO 11.250 Euro zur Unterstützung eines interkulturellen Frauentreffs und eines Männerkaffees für Migranten und Geflüchtete. Diese Treffen orientieren sich an den Bedürfnissen der Teilnehmenden und bieten einen Rahmen, um sich auszutauschen und mit anderen in Kontakt zu treten.
Insbesondere das Frauenangebot berücksichtigt die Lebensrealitäten von Migrantinnen und zielt darauf ab, eine Brücke zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten zu schlagen. Das „Männerkaffee“ hat sich auch schon etabliert, und bei den Veranstaltungen kommen bis zu 15 Männer zusammen.
Aktivierung von Frauen und Männern
Ein Budget von etwa 6.000 Euro wird für Deutschkurse einschließlich Kinderbetreuung für geflüchtete Frauen benötigt. Hierbei besteht ein erkennbarer Bedarf, insbesondere für arabische und eritreische Frauen. Die Kurse sollen die Teilnehmerinnen dazu motivieren, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und aktiv zu sprechen.
Das DRK hat Anträge in Höhe von 4.000 Euro für ein Gartenbauprojekt in Obernkirchen eingereicht. Aufgrund des Weggangs der ehrenamtlichen Leitung soll das DRK die Verantwortung übernehmen, auf Wunsch der Stadt Obernkirchen. Zusätzlich hat das DRK auch Geld für ein Begegnungs- und Sprachen-Café in der Herderschule Bückeburg sowie im Jugendzentrum Obernkirchen beantragt.
Ehrenamtliche Deutschlehrerinnen stehen bereit, um neu Zugewanderte im Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Weitere Deutschkurse, die mit 3.000 Euro und etwa 6.000 Euro angesetzt sind, sind ebenfalls Teil der DRK-Anträge. Zusätzlich soll ein Alphabetisierungskurs, der 3.000 Euro kosten wird, eingerichtet werden, mit dem Ziel, den Teilnehmenden das grundlegende Niveau A1 zu vermitteln, welches für die erfolgreiche Teilnahme an Integrationskursen entscheidend ist.
Die Koordinierungsstelle für Migration und Teilhabe des Landkreises beantragte 8.200 Euro für einen neuen Deutschkurs in Bückeburg, wobei das Geld zur Bezahlung einer Honorarkraft verwendet werden soll. Zudem gibt es einen Antrag für ein kinder- und jugendgerechtes Projekt, bei dem die deutsche Sprache spielerisch und bewegungsintensiv erlernt werden kann. Die Ausschussmitglieder sind sich einig, dass die finanzielle Unterstützung dieser Projekte eine gute Investition ist und haben daher einstimmig für die Fördermittel gestimmt.
Für weiterführende Details und spezifische Informationen zu den Ressourcen, die in diese wertvollen Projekte investiert werden, könnte sich ein Blick in den Bericht von www.sn-online.de lohnen.