Samtgemeinde Lindhorst. Angesichts der steigenden Anforderungen an die öffentliche Verwaltung sehen sich kleine Kommunen zunehmend vor Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Besonders die finanziellen Aspekte stellen viele Gemeindeverbände vor Probleme. Schon seit längerem debattiert man in Lindhorst und Umgebung über eine mögliche Optimierung der Strukturen.
Im Jahr 2018 strebte die Samtgemeinde Lindhorst eine Fusion mit Nenndorf, Niedernwöhren und Sachsenhagen an, deren Umsetzung letztlich scheiterte. Folglich wird immer häufiger das Modell der Einheitsgemeinde diskutiert, bei dem alle Mitgliedsgemeinden aufgelöst würden und nur noch eine zentrale Kommunalvertretung existieren würde, die das gesamte Gebiet abdeckt. In diesem Zusammenhang wurde auch in anderen Gemeinden wie Sachsenhagen und Nienstädt darüber nachgedacht.
Sechsstelliges Einsparpotenzial
Eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, die der Samtgemeinde Lindhorst vorliegt, stellt eine Vergleichsstudie zwischen der aktuellen Struktur und der der Einheitsgemeinde an. Samtgemeindebürgermeisterin Svenja Edler berichtete in der Ratssitzung, dass durch eine solche Umstellung jährlich etwa 213.000 Euro eingespart werden könnten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Möglichkeit der Bildung von Synergien, etwa in der Verwaltung der Kindergärten, die dann unter gemeinsamer Trägerschaft agieren würden.
Laut den Erhebungen wäre es zudem möglich, erhebliche Einsparungen bei den Aufwandsentschädigungen und Sitzungsgeldern für Ehrenamtliche zu realisieren. Derzeit belaufen sich die Kosten hierfür auf rund 78.300 Euro jährlich. Ulf Dönau von den Grünen sieht in dieser Ersparnis ein starkes Argument für die Einheitsgemeinde. Er führt die Notwendigkeit an, die Betreuungszeiten in Heuerßen einzuschränken, während gleichzeitig in Lindhorst Personalmoment nicht optimal eingesetzt wird.
Auch andere Kommunen reden über Einheitsgemeinde
Auf die Problematik der Zustimmung von Mitgliedsgemeinden wies Heinrich Widdel von der CDU hin. Seiner Meinung nach ist es schwierig, einige Gemeinden von einer Umstellung zu überzeugen. Er selbst habe versucht, Gespräche zu führen, sei aber auf Widerstände gestoßen. Edler hingegen zeigt sich optimistisch, da alle Mitgliedsgemeinden trotz ihrer Haushaltsdefizite offen für Austauschgespräche seien.
Der Rat der Samtgemeinde hat nun beschlossen, die vorliegenden Studienergebnisse anzuerkennen und weitere Schritte zu unternehmen, um das Modell der Einheitsgemeinde voranzutreiben. In Gesprächen mit den Mitgliedskommunen Beckedorf, Lindhorst, Lüdersfeld und Heuerßen wird nun untersucht, wie es weitergehen könnte. Die Diskussion über die neue Struktur bleibt also spannend und könnte langfristig entscheidende Auswirkungen auf die Kommunalpolitik in der Region haben.
Für vertiefte Informationen zu diesem Thema gibt es einen passenden Bericht auf www.sn-online.de.