Am Samstag, vor dem prächtigen Osnabrücker Dom, fanden sich zahlreiche Tierliebhaber ein, um ihren treuen Begleitern einen besonderen Segen zu erteilen. Die Veranstaltung zog rund 50 Hunde an, die brav in verschiedenen Positionen saßen und lagen, während Diakon Carsten Lehmann den Segen sprach. „Hier in Osnabrück ist es eine schöne Tradition“, erklärt er, „und die Hunde scheinen es zu genießen.“
Besonders berührend war die Anwesenheit von Haltern, deren vierbeinige Freunde schwer erkrankt sind. „Wir hören oft, dass die Menschen Kraft brauchen, um für ihre Tiere zu sorgen“, so Lehmann. Der Segen solle nicht nur den Tieren zugutekommen, sondern auch den Menschen, die oft in schwierigen Situationen sind. Diese enge Verbindung zwischen Mensch und Tier wird in der feierlichen Atmosphäre deutlich, die an diesem Tag vor dem Dom herrscht.
Ein starkes Zeichen der Verbundenheit
Lehmann betont, dass die Tiersegnung ein kraftvolles Symbol für die Verantwortung ist, die wir für unsere Haustiere tragen. „Es ist eine Einheit zwischen Mensch und Tier,“ führt er aus. „Wenn wir anfangen zu begreifen, dass wir zusammengehören, wird vielleicht auch ein Stück von Gott spürbar.“ Dies spiegelt die tiefe Beziehung wieder, die viele Halter zu ihren Tieren aufgebaut haben, und verstärkt das Gemeinschaftsgefühl an diesem besonderen Tag.
Für diejenigen, die aus verschiedenen Gründen ihr Haustier nicht zur Segnung mitbringen konnten, gab es eine kreative Lösung: Fotos der Tiere konnten ebenso den Segen empfangen. „Die Menschen teilen uns auf ihren Handys Bilder von Wellensittichen, Katzen oder sogar Mäusen mit,“ erzählt Lehmann, „und so wird jeder ein Teil dieses besonderen Moments.“
Nach dem Segen nehmen die Teilnehmer nicht nur ein gutes Gefühl mit nach Hause, sondern auch eine bestärkende Botschaft. „Es geht nicht nur um den Akt selbst, sondern darum, die Verantwortung zu würdigen, die wir für unsere Tiere haben“, erklärt Lehmann. „Wichtig ist auch, dass die Menschen sich dessen bewusst sind, was ihre Tiere für sie bedeuten.“
Ein festlicher Anlass im Namen des Heiligen Franziskus
Die Tiersegnung fand anlässlich des Gedenktags des Heiligen Franz von Assisi statt, der als Schutzpatron der Tiere gilt. Dieser Tag, der am 4. Oktober jährlich begangen wird, ist mittlerweile auch international als Welttierschutztag anerkannt. „Die ersten Segnungen gab es schon im 17. Jahrhundert für Nutztiere,“ stellt Lehmann fest, „da das Wohlergehen der Tiere damals oft über das Überleben der Menschen entscheiden konnte.“
Heute sind Haustiere wie Hunde und Katzen für viele Menschen zu wertvollen Begleitern geworden, die das Leben bereichern und oft auch entschieden zur Lebensqualität älterer oder alleinstehender Personen beitragen. Die Tradition der Tiersegnung ist daher nicht nur ein Relikt aus der Vergangenheit, sondern ein lebendiger Ausdruck der Beziehung zwischen Mensch und Tier in der modernen Gesellschaft.
Die Veranstaltung in Osnabrück zeigt eindrücklich, dass die Tiersegnung mehr ist als nur ein Ritual; sie ist ein Akt des Miteinanders und der Anerkennung der Rolle, die unsere tierischen Freunde in unserem Leben spielen. „Es ist ein freudiger Moment, der zeigt, dass unsere Tiere ein wichtiger Teil unserer Gemeinschaft sind,“ schließt Diakon Lehmann und hebt die Bedeutung der gemeinsamen Feier hervor. Mehr dazu finden sich in einem detaillierten Bericht auf www.bild.de.