Der Holzmindener Polizist Jens-Peter Meffert hat im Sommer einen ganz besonderen Dienst auf der Nordseeinsel Borkum geleistet. Statt sich wie gewohnt im Büro oder auf den Straßen seiner Heimatgemeinde zu engagieren, trat er für vier Wochen in die Rolle eines Saisonpolizisten und erfüllte sich damit einen lang gehegten Wunsch. „Borkum ist nicht irgendeine Insel für mich, es ist meine Familieninsel, die Insel meiner Träume“, erklärte er strahlend, als er von seiner Zeit auf der beliebten Ferieninsel berichtete.
Meffert, der nicht nur im Polizeikommissariat Holzminden als Kontaktbeamter bekannt ist, sondern auch als freundlicher Schulpolizist in Schulen und Kitas aktiv ist, erlebte seine erste Uniformtragezeit auf der Insel. Diese Möglichkeit ergab sich durch die saisonale Verstärkung der Polizei, die notwendig ist, um der massiven Touristenanzahl auf Borkum gerecht zu werden. Während die Insel normalerweise etwa 5.300 Einwohner zählt, wird sie in den heißen Sommermonaten von bis zu 30.000 Urlaubern bevölkert.
Achtmal Urlaub auf Borkum verbracht
Vor seinem Polizeidienst hatte Jens-Peter Meffert bereits mehrfach die Insel besucht, insgesamt acht Mal war er dort im Urlaub. Diese wiederholten Aufenthalte haben bei ihm eine besondere Bindung zur Insel geschaffen, die für ihn mehr als nur ein Reiseziel ist. „Meine Kinder sind dort groß geworden“, fügte er hinzu, was die Emotionen hinter seinem Engagement noch verstärkt.
Ursprünglich zögert er, sich für den Dienst zu bewerben. Erst durch die Überredung seiner Familie traut sich Meffert schließlich, während der Sommermonate auf Borkum tätig zu werden. Mit dem Auslaufen der Fähre am 3. Juli begann für ihn eine intensive Zeit: Er lebte über der Polizeistation und wurde Teil eines engagierten Teams. Dies bestand aus weiteren Polizisten der Insel, die ihn bei seinen Aufgaben unterstützten. „Man muss fast alles können und für alles eine Lösung haben“, so Meffert. Die Aufgabe des Saisonpolizisten erforderte Flexibilität und Initiative.
Intensiver Schichtdienst statt Urlaub
Obwohl seine Zeit als Polizist auf Borkum für viele nach einem entspannten Urlaub klingt, war das Arbeitsumfeld keinesfalls unkompliziert. Meffert schilderte, dass er täglich zu Fuß, mit dem E-Bike oder im E-Polizeiauto Streife lief. Während die meisten Einsätze ruhig verliefen, gab es auch besondere außergewöhnliche Situationen. So kam es vor, dass er eine Touristin rettete, die sich aus Angst vor Galloway-Rindern auf einen Baum geflüchtet hatte. Diese amüsante Begebenheit sorgte sogar dafür, dass der Vorfall ins Radio gelangte.
Nicht nur bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit war Meffert aktiv, auch Präventionsarbeit lag ihm am Herzen. Gemeinsam mit Kindern führten sie eine Ferienpassaktion durch, in der er die Polizeiarbeit auf spielerische Art näherbrachte: Fingerabdrücke wurden genommen, Handschellen angelegt und der Funkstreifenwagen näher vorgestellt. „Die Kinder flogen auf mich“, bemerkte er erfreut. Sein Engagement zeigte, dass auch in der Polizeiarbeit ein persönlicher Bezug und Spaß nicht fehlen müssen.
Seine Zeit auf Borkum war für Jens-Peter Meffert eine innige Erfahrung, die die Grenzen zwischen Freizeit und Arbeit auf eine angenehme Art verwischte. „Das hat Spaß gemacht, das war mit die schönste Zeit in 43 Jahren Polizeidienst“, resümierte Meffert und fand damit klare Worte, die seine Begeisterung wohl unterstreichen. Die Zeit auf der Insel bleibt für ihn nicht nur als berufliche Erfahrung in Erinnerung, sondern auch als eine Phase, die voller persönlicher Freude und besonderer Erlebnisse steckte.
Mefferts Geschichte ist nicht nur ein spannender Einblick in die Einsätze eines Polizeiangehörigen während der Ferienzeit, sondern reflektiert auch das Potenzial der gemeinsamen Arbeit zwischen Einheimischen und Touristen, um eine sichere und einladende Umgebung zu schaffen. Für weitere Informationen zu diesem Thema kann man den Bericht auf www.nwzonline.de nachlesen.