In der Stadthalle von Holzminden fand am vergangenen Wochenende die fünfte NNH-FightNight statt. Der Boxabend zog rund 800 Zuschauer an, die ein spannendes Programm mit insgesamt acht Kämpfen erlebten. Höhepunkt des Abends war der Kampf von Besir Ay, der im Titelkampf um den IBO-International seinen Gegner, den technisch versierten Tschechen Milos Beranek, bezwingen konnte.
Besir Ay, der aus Hannover angereist war, äußerte sich nach dem Kampf begeistert über die Location in Holzminden und die tolle Atmosphäre. „Der Weg hierhin ist nicht gerade angenehm, aber die Veranstaltung ist wirklich großartig“, sagte der 34-Jährige. Sein Interimstrainer Artur Mann betonte, dass der Kampf auf einem hohen technischen Niveau stattfand. „Besir hat das umgesetzt, was ich ihm gesagt habe, auch wenn es nicht so einfach war, wie wir ursprünglich dachten“, erklärte Mann.
Ay denkt schon an den nächsten Fight
Das Duell war für Ay eine Herausforderung, da Beranek als Rechtsausleger galt, was für ihn ungewohnt war. Dennoch gelang es ihm, einige Treffer zu landen, obwohl er auch selbst einige Schläge einstecken musste. „Nach einem schweren Schlag sah ich für etwa 30 Sekunden Sterne“, reflektierte Ay schmunzelnd nach dem Kampf. Am Ende wurde er mit Punkten von 99:91, 96:94 und 97:93 zum Sieger erklärt. „Ich fühle mich in bester Form und könnte in ein paar Wochen wieder boxen“, äußerte Ay seine Bereitschaft für baldige neue Herausforderungen.
Organisator Jamal Ibrahim war zufrieden mit dem Comeback der FightNight, die nach siebenjähriger Pause stattfand. Trotz des Erfolgs war ihm jedoch anzumerken, dass er die lokale Unterstützung aus Holzminden vermisste: „Es waren viele Leute aus Hannover, Düsseldorf und sogar Berlin hier“, stellte er fest. Noch sei es ungewiss, ob es eine sechste Auflage im kommenden Jahr geben wird, da alles von den Sponsoren abhänge. „Wir müssen erst einmal alles sacken lassen“, so Ibrahim.
Kallashi besieht Zemanek mit Knockout
Der Abend begann mit einem Kickboxkampf zwischen Fizal Natah Atia und Edris Noorzai, der unentschieden endete. Spannender wurde es später mit dem Boxkampf zwischen Aleksander Kallashi aus Dortmund und Kamil Zemanek, den Kallashi bereits in der zweiten Runde durch einen Knockout besiegte. Das überaus begeisterte Publikum jubelte, während die Kämpfer durch den Ring schritten.
Auch Murat Sahin gab sein Bestes im Kampf gegen Bazargut Jagder, zeigte jedoch in der ersten Runde eher durchschnittliche Leistungen. Dennoch setzte er sich nach vier Runden durch und äußerte: „Es war ein lehrreicher Kampf gegen einen erfahrenen Gegner, und ich bin froh, gewonnen zu haben.“
Im ersten Profikampf von Eldar Bagirov war die Atmosphäre ebenfalls elektrisierend. Der junge Boxer, der mit den Flaggen seiner Heimatländer Aserbaidschan und der Ukraine ins Rennen ging, dominierte von Beginn an und besiegte Kristian Dzurnak durch einen K.o. Bagirov feierte nicht nur seinen Sieg, sondern stellte auch seiner Freundin die Frage nach der gemeinsamen Zukunft – sie sagte ja. „Das war der schönste Tag in meinem Leben“, strahlte er.
Ein weiteres Highlight war der Damenkampf zwischen Chayenne Hanson und Nana Dokadze. Hanson zeigte eine beeindruckende Leistung und siegte schon in der ersten Runde durch Knockout. Auch der abschließende Kampf zwischen Abdeladim Mis aus Marokko und Nestor Gonzales aus Venezuela bot mit viel Tempo und spannenden Schlägen beste Unterhaltung, während Ibrahim den Abend mit der Feststellung beendete: „Sportlich gesehen waren es super Fights.“
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