Im vergangenen Jahr 2024 haben die Jägertinnen und Jäger in der Region Hannover bemerkenswerte Erfolge bei der Bekämpfung invasiver Arten erzielt. Laut dem jüngsten Landesjagdbericht des Landwirtschaftsministeriums wurden 1.800 Waschbären erlegt, was einer deutlichen Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren entspricht. Besonders kritisch is die Situation im Landkreis Celle, wo die Population der Nutrias explosionsartig zugenommen hat. Diese Nagetiere, die besonders als Schädlinge gelten, wurden dort um 150 Stück mehr als im Vorjahr dezimiert. Das Hochwasser im Winter hat zur Vermehrung der Nutrias beigetragen, da sie ihre Höhlen in die Deiche graben, was deren Stabilität gefährdet, so die Aussagen der Jägerschaft.
Doch nicht nur Nutrias bereiten Sorgen. Waschbären breiten sich immer mehr in städtische Gebiete aus und erobern zunehmend Wohnanlagen. Wie die Hannoversche Allgemeine berichtet, sind die cleveren Tiere bei Abfällen vor allem am Maschsee und im Ricklinger Holz aktiv. In der Stadt wurden in der letzten Woche allein zwei Waschbären gefangen, und das Jägerteam geht von über 100 dieser Tiere in Hannover aus. Stadtjäger Heinz Pyka warnte, dass die Waschbären keine natürlichen Feinde haben und somit die heimische Tierwelt stark gefährden, insbesondere die Bodenbrüter.
Ein alarmierendes Wachstum und tierische Herausforderungen
Die Situation wird verschärft durch das steigende Aufeinandertreffen mit anderen eingeführten Arten wie amerikanischen Nerzen und asiatischen Marderhunden. Diese Entwicklung kann in Kombination mit dem Müllverhalten der Bürger und der weit verbreiteten Fütterung der Waschbären zu einer unkontrollierten Population führen, was ernsthafte ökologische Folgen haben könnte. Als invasive Spezies stellen die Waschbären eine große Bedrohung für lokale Ökosysteme dar, da sie eine erhebliche Konkurrenz zu einheimischen Arten darstellen und sogar Nestplünderungen bei Greifvögeln und anderen Singvogelarten verursachen, so die Einschätzung von Experten.
Um den Auswirkungen dieser invasiven Spezies entgegenzuwirken, setzen Jäger auf verschiedene Strategien, einschließlich Fangmethoden und der Schließung von Mülltonnen. Die neue Jagdsaison könnte wegweisend sein, um den Anstieg der Waschbärenpopulation besser zu steuern, während die Jägerschaft auch auf die Gefahren der Nutrias aufmerksam macht, die aufgrund ihrer Verhaltensweise als problematisch eingestuft werden. Die derzeitige Lage ist ein deutlicher Aufruf zur schnellen Handlungsweise, um die lokale Fauna zu schützen und die Biodiversität zu erhalten. Laut NDR ist es daher unerlässlich, präventive Maßnahmen gegen die Störungen durch invasiven Arten zu ergreifen.
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