Hameln-Pyrmont/Schaumburg. Kürzlich wurde im Naturpark Weserbergland ein umfassendes Wanderwegsystem etabliert, das aus 29 Routen und einer Gesamtlänge von 205 Kilometern besteht. Diese Initiative kommt vor allem dem Wander- und Natursport zugute und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die natürliche Schönheit der Region zu erkunden. Christian Wiegand, Geschäftsführer des Naturparks, hat bewiesen, dass sein Vertrauen in die Bereitschaft der Bevölkerung, Patenschaften für diese Wanderwege zu übernehmen, nicht unbegründet war. Im Sommer konnten erstaunliche 20 Wanderwegsponsoren gefunden werden, die bei der Entwicklung und Pflege der Wege unterstützen.
Die Bemühungen um die Wanderwege sind nicht nur auf die Erhöhung der Attraktivität für Wanderer ausgerichtet, sondern zielen auch darauf ab, eine hohe Qualität der Routen zu gewährleisten. Insgesamt profitieren 15 Kommunen von diesem Projekt, während 12 der Wege die strengen Kriterien des Deutschen Wanderverbands für eine offizielle Zertifizierung erfüllen können.
Digitale Infrastruktur und Kosteneffizienz
Um den Wanderern eine noch bessere Orientierung zu bieten, werden alle Informationen zu den Wanderwegen nun digital bereitgestellt. Auf www.naturpark-weserbergland.de können Wanderkarten als GPX-Datei heruntergeladen werden, die eine einfache Navigation über Smartphones ermöglichen. Zudem stehen diese Karten auch als ausdruckbare PDFs zur Verfügung.
Die Kosten für die Beschilderung und das Management der Wanderwege lagen ursprünglich bei 205.000 Euro, wurden jedoch auf nur 134.000 Euro gesenkt. Der größte Teil dieser Mittel stammt aus dem Leader-Topf, einem Programm der Europäischen Union zur Förderung ländlicher Regionen. Die Gemeinden haben 30 Prozent zu den Gesamtkosten beigetragen.
Ein weiterer Fortschritt in der Entwicklung des Naturparks ist der geplante Ausbau des hauptamtlichen Teams. Wiegand strebt an, eine halbe Stelle für das Wandermanagement zu schaffen, um die bestehende Infrastruktur besser zu betreuen und zu fördern. Über diesen Vorschlag wird in der nächsten Verbandsversammlung gesprochen, die in Flegessen bei Bad Münder stattfinden wird.
Das Naturparkbüro in Hessisch Oldendorf hat sich mittlerweile als zu klein erwiesen, weshalb Wiegand weitere Räumlichkeiten in der Innenstadt sucht. Neben zwei Halbtagskräften, die für Umweltbildung zuständig sind, unterstützt das Team die Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten. Die wichtige Rolle dieser Institution liegt nicht nur in der Pflege der Umwelt, sondern auch in der Förderung von Tourismus und der Sensibilisierung der Bevölkerung für Naturbelange.
Die Finanzen des Naturparks setzen sich aus kommunalen Steuermitteln zusammen: So werden 100.000 Euro von Hameln-Pyrmont, 50.000 Euro von Schaumburg und weitere 100.000 Euro vom Land Niedersachsen bereitgestellt. Trotz der angespannten kommunalen Haushaltslage hofft Wiegand, dass diese Mittel weiterhin zur Verfügung stehen, um zusätzliche Projekte zu finanzieren und weitere Fördergelder einzuwerben.
Die Entwicklung der Wanderwege im Naturpark Weserbergland zeigt, wie wichtig Gemeinschaft und Engagement sind, um wertvolle Ressourcen der Natur zu erhalten und zu fördern. Durch die Übernahmen von Patenschaften und die digitale Infrastruktur wird nicht nur die Wandererfahrung verbessert, sondern auch ein Bewusstsein für den Naturschutz geschaffen.