Im Volkswagen-Werk Emden zeichnet sich eine kritische Phase ab: Trotz der Sicherung des Standorts bis 2026 stehen massive Einsparziele und Produktionsdrosselungen auf der Agenda. Betriebsratschef Manfred Wulff kündigte an, dass das Werk, welches bis 2030 35.000 Stellen abbauen muss, um langfristig gesichert zu sein, strenge finanzielle Vorgaben erfüllen muss. "Emden stand mehrfach auf der Kippe", erklärte Wulff eindringlich auf einer Pressekonferenz und verwies auf die zähen Tarifverhandlungen, die teilweise um einzelne Punkte über Stunden dauerten. Der Kompromiss, der Werksschließungen zunächst ausschließt, beruhigt immerhin die Belegschaft, doch bleiben viele Fragen offen, insbesondere zur Anzahl der abzubauenden Stellen im Werk.
Produktion von E-Autos gedrosselt
Zusätzlich zur unsicheren Perspektive für die Mitarbeiter verschlechtert sich die Situation im Bereich der Elektrofahrzeuge erheblich. Das Werk drosselt wegen eines schwächelnden Absatzes vorübergehend die Produktion des Kompakt-SUV ID.4 sowie der neuen Elektro-Limousine ID.7. In den kommenden zwei Wochen wird die Spätschicht für E-Modelle gestrichen, während die Herstellung von Verbrennermodellen wie dem Passat unverändert fortschreitet. Wulff konstatierte, dass die Nachfrage nach E-Modellen fast 30 Prozent unter den ursprünglich geplanten Produktionszahlen liegt. Dies führt zu Ernüchterung unter den Beschäftigten und der Aussetzung der geplanten dritten Schicht für Elektromodelle, die ursprünglich für den Herbst dieses Jahres gedacht war, wie Zeit.de berichtete.
Die Produktionsverzögerungen und die Unsicherheit über die künftige Arbeitsauslastung haben auch Auswirkungen auf die Vorproduktion der E-Modelle. Der offizielle Festakt für den Produktionsstart des ID.7 in Emden wurde verschoben, auch wenn VW die termingerechte Herstellung des Modells bereits bestätigt hat. Wulff appellierte an die Notwendigkeit von Maßnahmen, um die Nachfrage zu steigern, während Wirtschaftsminister Olaf Lies die Herausforderungen der Branche richtig einschätzt und neue Kaufanreize fordert. Das Volkswagen-Werk in Emden steht also vor zahlreichen Herausforderungen, die nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch die Zukunft der E-Mobilität im Blick haben müssen, wie Lomazoma.com berichtet.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung