Emden

Klimawandel: 2023 droht die 1,5-Grad-Schwelle zu sprengen!

Ein alarmierender Bericht des EU-Klimawandeldienstes Copernicus zeigt, dass 2023 das erste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen sein wird, in dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. Diese erschreckende Prognose kommt nur wenige Tage vor der Weltklimakonferenz und lässt die Welt aufhorchen. Laut Copernicus könnte die Temperatur sogar um mindestens 1,55 Grad steigen, was die Warnungen von UN-Generalsekretär António Guterres über einen „Klimazusammenbruch“ noch verstärkt.

„Dies ist ein neuer Meilenstein in der globalen Temperaturaufzeichnung“, betont Samantha Burgess, Vizedirektorin von Copernicus. Doch während einige hoffen, dass diese Daten als Ansporn für die bevorstehende Klimakonferenz COP29 dienen, bleibt die Skepsis groß. Klimawissenschaftler Mojib Latif äußert Bedenken, dass die Konferenz nicht die gewünschten Ergebnisse bringen wird. „Die COPs sind offensichtlich nicht zielführend“, so Latif. Die Vereinbarung von Paris, die Erderwärmung auf unter 2 Grad zu begrenzen, könnte bald zur Makulatur werden, wenn die Temperaturen weiter steigen.

Die alarmierenden Zahlen

Die Daten sind eindeutig: Im Oktober 2023 lag die durchschnittliche Lufttemperatur bei 15,25 Grad, was 0,8 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020 und 1,65 Grad über dem vorindustriellen Niveau liegt. In den letzten 16 Monaten war die Temperatur in 15 Fällen um mindestens 1,5 Grad höher. Die Meerestemperaturen erreichen mit 20,68 Grad ebenfalls Rekordwerte und sind eng mit den hohen Lufttemperaturen verbunden. „Die Ozeane bedecken 71 Prozent der Erdoberfläche und tragen entscheidend zur Wärmeverteilung bei“, erklärt Klimaforscher Helge Gößling.

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Die Prognosen für 2024 sind düster: „Die durchschnittliche Temperaturanomalie müsste auf nahezu Null sinken, damit 2024 nicht das wärmste Jahr wird“, warnt Copernicus. Der Druck auf die Politiker wächst, endlich Maßnahmen zu ergreifen, um die Emissionen zu reduzieren. Doch Latif ist pessimistisch: „Wir werden die 1,5 Grad reißen, und wir werden auch die 2 Grad reißen.“ Die Zeit drängt, und die Welt steht am Abgrund – der Klimawandel ist nicht mehr nur eine Zukunftsprognose, sondern eine gegenwärtige Realität, die sofortige Maßnahmen erfordert.


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Valencia, Spanien
Quelle
nwzonline.de

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