Ein Konzert der besonderen Art zog am Sonntag zahlreiche Zuschauer in den Ratssaal des Barnstorfer Rathauses. Das Musiker-Duo „NIHZ“ entführte die Anwesenden mit berührender jüdischer Musik auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Anlass war die Erinnerung an die Novemberpogrome 1938, als unzählige jüdische Menschen verfolgt und ermordet wurden. Der Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen (VNB) hatte zu diesem eindrucksvollen Event eingeladen, das nicht nur musikalisch, sondern auch politisch ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus setzen sollte.
Ein Politisches Konzert mit Bedeutung
„Wir wollen, dass so etwas nie wieder passiert“, betonte Marion Rolle vom VNB in ihrer bewegenden Eröffnungsrede. Ihre Worte über die Gräueltaten des Nationalsozialismus sorgten für Gänsehaut im Publikum. Auch Bürgermeister Alexander Grimm schloss sich an und hob die Wichtigkeit hervor, sich mit dieser dunklen Geschichte auseinanderzusetzen. Der Ratssaal, bis auf den letzten Platz gefüllt, war Zeuge eines kraftvollen Appells gegen Hass und Intoleranz, der mit lautem Applaus belohnt wurde.
Das Duo „NIHZ“, bestehend aus Bobby Rootveld und Sanna van Elst, lieferte eine beeindruckende Darbietung ab. Mit voller Leidenschaft und körperlichem Einsatz fesselten sie die Zuhörer. „Wir machen Musik für die Seele“, erklärte Rootveld, der aus einer jüdischen Familie stammt und die Bedeutung seiner Herkunft in seiner Musik verkörpert. Ihre Darbietung reichte von bekannten deutschen Liedern bis hin zu emotionalen, selbstkomponierten Stücken, die das Publikum tief berührten.
Die Idee für das Konzert entstand nach einer Anne-Frank-Ausstellung in Nordhorn, wo der VNB die Musiker entdeckte. Dank der Unterstützung durch Projektmittel des Bundesprogramms „Demokratie Leben“ und der Verwaltung der Samtgemeinde konnte dieses bedeutende Event realisiert werden. Die Zuschauer gingen mit einem Gefühl der Verbundenheit und des Nachdenkens nach Hause, während die Klänge der Musik noch lange in der Luft schwebten.
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