Diepholz

Martfeld im Kampf gegen das Jakobskreuzkraut: Die Geheimwaffe Blutbär!

In der Gemeinde Martfeld steht das Jakobskreuzkraut erneut im Mittelpunkt der Diskussionen. Dieses invasive Unkraut hat sich stark ausgebreitet und betrifft sowohl private als auch öffentliche Flächen. Dies hat die Gemeinderatsmitglieder dazu veranlasst, Maßnahmen zur Bekämpfung des Problems zu prüfen.

In einer der letzten Sitzungen des Gemeinderates wurde ein Container zur Sammlung und Entsorgung des Jakobskreuzkrauts aufgestellt. Bürgermeister Michael Albers (SPD) kommentierte die späte Aktion: „Es war zwar spät, aber besser zu spät als gar nicht. Es gibt noch andere Möglichkeiten.“ Eine dieser Optionen ist der Einsatz des Blutbären, einer Schmetterlingsart, deren Raupen sich gezielt von dem problematischen Kraut ernähren.

Effektive Bekämpfung durch den Blutbären

Die Idee hinter der Nutzung des Blutbären ist, dass seine Larven das Jakobskreuzkraut über längere Zeit hinweg abfressen, was verhindert, dass die Pflanzen neue Samen produzieren und sich weiter verbreiten. Der örtliche Fachmann Andreas Frahm erläuterte die Methode: „Die abgefressene Pflanze erholt sich im gleichen Jahr nicht und ist im Folgejahr nicht mehr vorhanden.“ Über einen Zeitraum von etwa vier Jahren könnte das Jakobskreuzkraut somit nachhaltig aus der Region verdrängt werden.

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Zusätzlich haben die Grünen einen Antrag eingereicht, um das Konzept und die Erfolge der Versuchsanlagen in einer öffentlichen Veranstaltung zu präsentieren. Dies würde den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, den Umgang mit dem Jakobskreuzkraut zu erlernen und die Blutbärenpopulation aktiv zu unterstützen. Für die Veranstaltung wird ein Budget von 300 Euro benötigt.

Eine positive Nachricht kam von Samtgemeindebürgermeister Bernd Bormann, der versprach: „Wir können die Veranstaltung unabhängig von den erforderlichen Geldern selbst organisieren. Martfeld ist nicht der einzige Ort, der mit diesem Problem kämpft, wir planen sowieso eine Veranstaltung in Bruchhausen-Vilsen.“

Schutz des Blutbären

Es ist wichtig zu beachten, dass der Blutbär unter Schutz steht. Pflanzen, auf denen Erwachsene Blutbären leben, dürfen nicht abgepflückt werden, und der Zugang zu den Versuchsfeldern ist ebenfalls nicht gestattet, um deren Stabilität nicht zu gefährden. Für Interessierte gibt es die Möglichkeit, den Blutbären entlang des Oister Weges in der Natur zu beobachten.

Ein weiteres Thema, das im Gemeinderat angesprochen wurde, war die rechtliche Lage bezüglich der Vernichtung des Jakobskreuzkrauts durch Bürger. Solange keine chemischen Mittel eingesetzt werden, ist es nicht strafbar, wie aus dem Rat informierend erklärt wurde.

Um das Thema aufzuklären, sollte auch bekannt sein, dass das Jakobskreuzkraut von Juli bis September blüht und eine Höhe zwischen 30 und 100 Zentimetern erreichen kann. Die Pflanze besitzt charakteristische gefiederte Stängelblätter und goldgelbe Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Nach der Blüte bildet sie flugfähige Samen, die durch den Wind verteilt werden und zur weiteren Verbreitung der Pflanze beitragen.

Die nun gestarteten Maßnahmen in Martfeld sind ein Schritt in die richtige Richtung, um die Kontrolle über das Jakobskreuzkraut zurückzugewinnen und eine nachhaltige Lösung zu finden. Der erfolgreiche Einsatz des Blutbären könnte langfristig dazu beitragen, das Landschaftsbild von Martfeld zu bereichern und eine gesunde Pflanzenvielfalt zu fördern.

Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.weser-kurier.de.

Quelle/Referenz
weser-kurier.de

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