Im Landkreis Diepholz erlebt die Bevölkerung zur dunklen Jahreszeit eine bedrohliche Zunahme an Einbrüchen und Einbruchsversuchen. Die Sorge um die eigene Sicherheit wird in diesen Monaten besonders spürbar, da alle ein bis zwei Tage ein solcher Vorfall gemeldet wird. Betroffen sind hauptsächlich Wohnhäuser, wie die erschreckenden Berichte aus Bassum zeigen.
Ein besonders eindrückliches Beispiel ist der Fall einer 64-jährigen Frau in Bassum, die in der Vergangenheit bereits Opfer eines Einbruchs wurde. Vor sechs Jahren wurde ihr Haus durchwühlt, und obwohl Polizei und Staatsanwaltschaft Ermittlungen angestellt hatten, wurde das Verfahren wegen fehlender Beweise eingestellt. Dieser Vorfall sitzt der Frau noch tief in den Knochen. Vor kurzem stellte sie fest, dass Unbekannte erneut einen Versuch unternommen haben, in ihr Zuhause einzudringen, indem sie ihren Sicherheitsscheinwerfer beschädigten. Dies geschah in einer Zeit, als in der Nachbarschaft bereits ein weiterer Einbruchsversuch gemeldet wurde.
Die alarmierenden Zahlen
Thomas Gissing von der Polizeiinspektion Diepholz berichtete von insgesamt 23 Einbrüchen oder Versuchen innerhalb eines Monats. In diesem Zeitraum entfielen elf Taten auf September und zwölf auf Oktober, und alle betroffenen Objekte waren Wohnhäuser. Die Polizei wird eine umfassende Kriminalitätsstatistik Anfang nächsten Jahres veröffentlichen, doch die bisherigen Zahlen zeigen bereits, dass 2023 insgesamt 244 Einbrüche registriert wurden, ein leichter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als es 237 waren. In jedem dritten Fall blieb es allerdings nur bei einem Versuch.
„Jeder Wohnungseinbruchdiebstahl beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung erheblich“, erklärte Polizeioberrat Thorsten Strier. Damit werden nicht nur materielle Güter in Gefahr gebracht, auch die psychischen Nachwirkungen sind enorm. Fast 70 Prozent der Einbruchopfer leiden laut einer Studie unter posttraumatischen Stresssymptomen, darunter Angstgefühle und Schlafstörungen.
In Anbetracht dieser Bedrohung ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Michael Wessels, der Präventionsbeauftragte der Polizeiinspektion Diepholz, gibt Tipps zur Verbesserung der Sicherheit. Er rät dazu, Wohnräume so einzurichten, dass es aussieht, als wären die Bewohner zu Hause. Dies kann durch einfache Maßnahmen geschehen, wie das Platzieren von persönlichen Gegenständen sichtbar im Freien.
Zusätzlich empfiehlt Wessels mechanische Sicherheitssysteme, die den Einbruch aktiv erschweren. Ob durchbruchssichere Fenster oder spezielle Türmechanismen – jede Maßnahme kann helfen, potenzielle Täter abzuschrecken. Die Bassumerin hat diese Ratschläge befolgt und sich nun für ein aktives Sicherheitssystem entschieden, das eine 24/7-Überwachung bietet. Im Notfall wird sofort die Polizei alarmiert, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, einen Täter noch am Tatort festzunehmen.
Die Installation eines solchen Systems kann allerdings kostspielig sein. Knapp 1.700 Euro müssen für die nötige Technik investiert werden, sowie eine monatliche Gebühr von rund 50 Euro für den Service. Dennoch betrachtet die 64-Jährige die Ausgaben als notwendig, um sich in ihrem Zuhause wieder sicherer zu fühlen.
Die bevorstehenden dunklen Monate verstärken die Ängste und Sorgen der Hausbesitzer. Es wird nicht nur an Einbrüche, sondern auch an viele andere mögliche Gefahren gedacht, etwa Brände. Modernste Sicherheitssysteme bieten auch Schutz gegen Feuer, indem sie Rauchmelder installieren, die sofort die Feuerwehr alarmieren können. Dies gibt den Anwohnern ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit, während sie sich der Herausforderungen der dunklen Jahreszeit stellen.
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