In Delmenhorst tut sich Spannendes im Bereich der Internetversorgung. Ein zweiter Anbieter, die Deutsche Glasfaser, plant, sich im Wettbewerb um den Glasfaseranbau in der Stadt zu engagieren. Gemeinsam mit dem bisherigen Anbieter, Glasfaser Nordwest aus Oldenburg, soll den Bürgern schnelleres Internet in ihren eigenen vier Wänden angeboten werden. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf den Gewerbegebieten Hasport und Schafkoven sowie dem Stadtgebiet selbst.
Derzeit läuft eine Kampagne der Deutschen Glasfaser, um Haushalte für Verträge zu gewinnen. Diese sogenannte Nachfragebündelung soll dazu führen, dass mindestens 33 Prozent der Haushalte einen Vertrag abschließen – eine Vorgabe, die bis zum 9. November erreicht werden muss. Sollte dieses Ziel nicht erfüllt werden, will sich das Unternehmen nicht an dem Ausbau beteiligen. Aktuellen Berichten zufolge haben bis zum 18. Oktober erst 1000 Haushalte einen Vertrag unterzeichnet, wie Cornelia Schulte ter Hardt von der Deutschen Glasfaser mitteilte.
Versorgung durch den bestehenden Anbieter
Bereits aktiv in Delmenhorst ist Glasfaser Nordwest, das Leitungen für 27.000 Haushalte verlegt hat. Diese Arbeiten erstrecken sich über verschiedene Stadtteile, einschließlich Stickgras, Wollepark und dem Stadtnorden. In näherer Zukunft möchte Glasfaser Nordwest weitere 1000 Haushalte am Hasporter Damm mit einem Breitbandanschluss versorgen. Andreas Meyer von Glasfaser Nordwest betont die Bedeutung einer flächendeckenden Glasfaserversorgung für Delmenhorst und spricht von einer großen gemeinsamen Aufgabe mit der Stadtverwaltung, die von Oberbürgermeisterin Petra Gerlach bekräftigt wird.
Ein Blick auf die Versorgungssituation zeigt, dass Delmenhorst im Vergleich zu anderen Städten relativ gut aufgestellt ist. Dennoch gibt es Herausforderungen, insbesondere in den Stadträndern und ländlichen Gebieten, wo die Internetanbindung nicht die besten Bedingungen bietet.
Städtische Verantwortung und Förderanträge
Die Stadtverwaltung sieht sich jedoch nicht in der Pflicht, den Breitbandausbau als kommunale Aufgabe wahrzunehmen. Vielmehr strebt sie an, eine schnelle und flächendeckende Versorgung zu garantieren, insbesondere im Hinblick auf Mindestversorgungsstandards, die von Telekommunikationsunternehmen vorgeschrieben sind. Derzeit ist die Verwaltung dabei, einen Förderantrag zu prüfen, der es der Stadt ermöglichen würde, aktiv am Ausbauprozess mitzuwirken.
Voraussichtlich bis Freitag, den 15. November, kann die Stadt einen Förderantrag für einen bestimmten Stadtteil einreichen. Die geschätzten Kosten für das Projekt belaufen sich auf maximal eine Million Euro, was den Anschlusskosten für etwa 100 Haushalte entspricht. Die Stadt plant, sich mit bis zu 250.000 Euro oder 25 Prozent an dieser Förderung zu beteiligen, um den Anschluss an das schnelle Internet zu unterstützen.
Mit diesen Entwicklungen scheint Delmenhorst auf dem richtigen Weg zu sein, um die Internetversorgung in der Stadt weiter zu optimieren. Es bleibt spannend, wie die Bürger auf das Angebot der Deutschen Glasfaser reagieren und ob das vorgegebene Ziel rechtzeitig erreicht werden kann.