In Cuxhaven, einem kleinen Ort an der deutschen Nordseeküste, wird ein ganz besonderes Kapitel geschlossen: Das einzige Pinguin-Museum Deutschlands schließt seine Pforten. Die Betreiber, Birgit Berends und Stefan Kirchhoff, haben in den letzten 15 Jahren eine beeindruckende Sammlung aufgebaut, die mehr als 26.000 Pinguine umfasst. „Es ist schon einiges über den Tresen gegangen,“ berichtete Berends über den beginnenden Sonderverkauf, der als „Pinguin-Schlussverkauf“ an diesem speziellen Ort stattfinden wird.
Das Museum gilt als die weltweit größte Sammlung von Pinguinfiguren. Die zahlreichen Pinguin-Kuscheltiere, Tassen und sogar Krawatten haben viele Fans. Doch der Verkauf ist aus einem emotionalen und praktischen Grund notwendig: Die Betreiber haben neben dem Museum noch berufliche Verpflichtungen, die sie stark beanspruchen. „Wir haben seit 15 Jahren kein Wochenende – das funktioniert nicht mehr,“ erklärte Berends.
Der Abschied von den Frackträgern
Nach reiflicher Überlegung fiel die Entscheidung, einen Großteil der Sammlung zu verkaufen. Während nur ein kleiner Teil der über 26.000 Figuren im Museum zu sehen ist, sind die meisten in ihrem Zuhause und in einer gemieteten Lagerhalle untergebracht. „Die Sammlung wird nie komplett aufgelöst werden“, betonte Berends. Es wird jedoch eine umfassende Verkleinerung stattfinden, um Raum für ein normales Zuhause zu schaffen.
„Von manchen Stücken werde ich mich nie trennen,“ fügte sie hinzu und verwies auf eine besonders kitschige Keksdose, die für sie von emotionalem Wert ist. Viele Sammlerstücke haben nicht nur monetären, sondern auch sentimentalen Wert – eine Kombination, die den Abschied besonders schwer macht.
Besucher haben noch bis zum 2. November die Gelegenheit, die Sammlung zu bewundern. Am 9. November findet dann der große Schlussverkauf statt, bei dem die letzten Frackträger zu ergattern sind. Wer es an diesem Tag nicht ins Museum schafft, kann auch im Onlineshop fündig werden. Die Betreiber hoffen, dass zumindest einige der Pinguine in gute Hände gelangen.
Seit der Eröffnung des Museums haben über 55.000 Menschen die Möglichkeit genutzt, die umfangreiche Sammlung zu besichtigen. Der Erlös aus dem Verkaufsangebot wird außerdem an Tierschutzvereine gespendet, die von dem Verein „Pinguinfreunde Cuxhaven“ unterstützt werden. Zudem hat die Sammlung beeindruckende vier Einträge im Guinness-Buch der Rekorde erreicht, zuletzt vor drei Jahren.
Die Schließung des Museums ist nicht nur das Ende einer Ära für die Betreiber, sondern auch für die Liebhaber von Pinguinfiguren und Tierfreunde, die sich für den Erhalt dieser besonderen Sammlung interessiert haben. „Es ist traurig, aber notwendig“, so Berends abschließend.