Wismar. Der historische Bau der Alten Mensa am Friedenshof, seit seiner Schließung im Jahr 2018 in einem traurigen Zustand, steht nun im Mittelpunkt aufregender Pläne! Die Wobau, die Wohnungsbaugesellschaft der Hansestadt, hat das unter Denkmalschutz stehende Gebäude im Jahr 2020 erworben, um es als neuen Firmensitz zu nutzen. Doch die Zeit der Disco und der Milchbar ist vorbei, und der Kultbau droht weiter zu verfallen.
Jetzt kommt frischer Wind ins Spiel! Studierende der Wismarer Hochschule für Architektur und Innenarchitektur haben kreative Nutzungskonzepte für die beeindruckenden 3500 Quadratmeter des Gebäudes entwickelt. „Derzeit steht die Schadstoffsanierung im Vordergrund“, so Wobau-Geschäftsführerin Katharina Franzke. Der Bau enthält wahrscheinlich schädliche Materialien, die vor der Sanierung entfernt werden müssen. „Wir machen erst mal einen nackigen Bau“, erklärt Joachim Brinkmann, der für die Bauabteilung zuständig ist.
Dach macht den DDR-Bau in Wismar besonders
Die sieben einzigartigen Schirmschalen des DDR-Architekten Ulrich Müther sind das Herzstück des Gebäudes, doch sie bringen auch Herausforderungen mit sich. Diese architektonischen Meisterwerke, die große Räume mit minimalem Material überspannen, müssen für die geplante Nutzung als Bürogebäude angepasst werden. Die Studierenden haben innovative Raum-in-Raum-Lösungen entwickelt, um die ursprüngliche Struktur zu bewahren und gleichzeitig Platz für moderne Büros zu schaffen. Ein neues Atrium soll zusätzlich für mehr Licht sorgen.
„Die Schalenräume sind für Großveranstaltungen, nicht für Büros gedacht“, erklärt Professor Michael Rudnik. Doch die kreativen Köpfe denken weiter: Ein Café und ein öffentliches Müther-Archiv sind nur einige der spannenden Ideen, die in den Entwürfen berücksichtigt werden. Katharina Franzke zeigt sich begeistert: „Viele gute Ideen!“ Die Sanierung könnte in vier bis fünf Jahren abgeschlossen sein, aber ob es im neuen Gebäude wieder Platz für Feiern gibt? „Leider nein“, sagt sie. Stattdessen könnte der Keller als Eisspeicher zur Energiegewinnung genutzt werden. Die Zukunft der Alten Mensa bleibt also spannend!