In der Altstadt von Stralsund gibt es ein faszinierendes historisches Juwel, das noch viele Geheimnisse birgt. Hinter der unscheinbaren Haustür der Mönchstraße 8 befinden sich beeindruckende Wand- und Deckenmalereien aus dem Jahr 1730, die bei den meisten Passanten nicht sofort ins Auge fallen. Michael Hotze, der Eigentümer des Hauses, möchte diese außergewöhnliche Location der Öffentlichkeit zugänglich machen.
„Das ist eine schicke Location. Die wollen wir jetzt anbieten“, äußerte Hotze über seine Pläne, die Diele für kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen und kleine Theaterstücke zu nutzen. Laut seiner Schätzung könnten hier 20 bis 30 Personen Platz finden, was diese Räume ideal für intime Events macht.
Historische Diele soll genutzt werden
Die Mieter im Mönchstraße 8 verwenden diesen Zugang nicht, da ihre Wohnungen vom Hinterhof aus erreichbar sind. Ein Büro ist jedoch von der Diele aus zugänglich. „Es ist jahrelang nichts passiert, doch im letzten Jahr fanden wir Wege, sie wieder nutzbar zu machen, und installierten eine Heizung“, erklärt Hotze weiter. „Jetzt soll die Diele wieder einer schönen Nutzung zugeführt werden.“
Doch die Diele versteckt nicht nur Schönheit unter ihrem Dach. Die Geschichte, die hinter den Wänden des Hauses steckt, ist ebenso spannend. Hinter einer Tür findet sich eine Sammlung von alten Gegenständen, die die frühere Nutzung des Hauses als Schuhmacheratelier dokumentieren. Besonders interessant ist die Tatsache, dass diese Räumlichkeiten einst dem Stralsunder Schuhmacher Hans Sachs gehörten, dessen Spuren und Werkzeuge während der Renovierungsarbeiten entdeckt wurden.
Tapeten und Malereien erzählen Geschichte
Die Holzvertäfelung im Windfang gibt Geheimnisse der damals herrschenden Architektur preis. Auf den ersten Blick wirken die Wände wie mit alten Fliesen bedeckt, doch es handelt sich um eine kunstvolle Holzvertäfelung im Kachelmuster. Im oberen Stockwerk können Besucher außerdem eine Auswahl an Tapeten aus der Zeit um 1800 bewundern.
Die neu entdeckten Wandmalereien waren lange Zeit verborgen. „Um 1800 wurden die Deckenmalereien unter Platten versteckt und blieben bis zur Renovierung durch Michael Hotze unentdeckt“, erklärte der Restaurator Wolf Thormeier. „Als die Sauerkrautplatten abgenommen wurden, bekam ich einen begeisterten Anruf von der Denkmalpflege.“ Dies führte zu einer intensiven Restaurierung und schließlich zur Wiederentdeckung dieser künstlerischen Schätze.
„Wenn die Tür mal offen steht, bleiben die Passanten draußen stehen und schauen hinein oder kommen sogar rein“, teilt Hotze die Reaktionen der vorbeigehenden Menschen mit. Damit sollte die Diele und ihre Geschichte auch in Zukunft nicht nur von den Mietern, sondern auch von den Besuchern in Stralsund geschätzt werden. Weitere Ideen und Anfragen über die Nutzung können an Hotze gerichtet werden.
Details zur Meldung