In Schwerin erobert der Komet Tsuchinshan-Atlas aktuell die Aufmerksamkeit von Amateurastronomen und Interessierten. Obwohl viele Menschen und Hobbyastronomen die Nachtstunden nutzen, um den beeindruckenden Kometen am Himmel zu bewundern, sorgten dünne Wolken für eine eingeschränkte Sicht. „Ich konnte ihn bei Crivitz fotografieren“, berichtet Bernhardt Moldenhauer, ein engagiertes Mitglied des Astronomischen Vereins Schwerin. Sein Bild bleibt jedoch am bundesweiten Astronomietag die einzige visuelle Spur des Kometen, da die Bewölkung die Beobachtungen erschwert. Trotzdem fanden sich rund 150 Besucher in der Sternwarte ein, um mehr über die Himmelsphänomene zu erfahren.
Die Faszination für den Nachthimmel wächst, insbesondere jetzt, wo der Komet Tsuchinshan bis zum 25. Oktober sichtbar sein soll. Torsten Menz, ein weiteres Vereinsmitglied, erklärt, dass der Komet mit bloßem Auge am Abendhimmel sichtbar bleiben wird, bevor seine Helligkeit allmählich abnimmt. Viele Gäste, darunter Kathrin Schüller und ihr Sohn Ben Lucas, haben die lange Anreise aus Schleswig-Holstein nicht gescheut, um das 20.000mm-Teleskop der Sternwarte zu bestaunen und im besten Falle einen Blick auf den Kometen zu werfen.
Besuch der Sternwarte
Ein Besuch in der Schweriner Sternwarte ist in jedem Fall lehrreich, auch wenn das Wetter nicht mitspielt. Die moderne Technik im Gewölberaum der Sternwarte zieht viele an und regt die Neugier für weitere astronomische Entdeckungen an. Aktuell ist auch der Saturn mit seinem eindrucksvollen Ringsystem am Abendhimmel sichtbar, ebenso wie die Venus, die im besten Licht strahlt. Ein Highlight ist der Austausch mit den Vereinsmitgliedern, die bereitwillig ihr Wissen über die Astronomie weitergeben. Kathrin Möller und Tjorben Singler aus Klein Welzin sind begeistert von ihrem Besuch und beschreiben es als „eine echte Reise durch das Weltall”.
Laut Menz wäre es besonders herausfordernd, bis zur nächsten Sichtbarkeit des Kometen 80.000 Jahre zu warten, da der Komet wahrscheinlich vorher zerfallen wird. Die Teilnehmer sind optimistisch und verfolgen die Wetterberichte, um das Kometenschauspiel möglicherweise noch bis Freitag zu genießen. In der Zwischenzeit geht das Programm der Sternwarte weiter und lockt Besucher mit monatlichen Vorführungen sowie speziellen Veranstaltungen zum Thema Astronomie.
Vielfältige Angebote im Astronomischen Verein
Die Sternwarte Schwerin bietet regelmäßig verschiedene Programme für Sternenfreunde und Interessierte an. Neben speziellen Veranstaltungen für Schulklassen finden wöchentliche Vorführungen statt, insbesondere mittwochs und sonntags um 14:30 Uhr sowie freitags von Oktober bis März um 19 Uhr. Die Betreiber weisen darauf hin, dass Anmeldungen erwünscht sind. Zu den kommenden Events gehört eine Reihe von Vorträgen über das Sternbild Wassermann und Beobachtungen der Leoniden, einer meteorischen Aktivität, die Ende November stattfinden wird.
Die Leitung der Sternwarte liegt bei der Volkshochschule Schwerin, während der Astronomische Verein für die Programmausgestaltung zuständig ist. Von der Astrofotografie bis zur Sonnenbeobachtung deckt das Angebot viele Facetten der Astronomie ab. Diese Engagements führen immer wieder zu spektakulären Himmelsereignissen, darunter auch das kürzliche Schauspiel der Polarlichter, das durch erhöhte Sonnenaktivität und das Erdmagnetfeld verursacht wurde. Peter Schmiedeberg, ein weiteres Mitglied des Vereins, beschreibt: „Die Sonnenaktivitäten ermöglichen uns, an diesem Schauspiel teilzuhaben.”
Die Schweriner Sternwarte bleibt somit ein wertvolles Zentrum für Astronomie und begeistert sowohl Einheimische als auch Gäste, die das Universum entdecken möchten. Auch wenn der Komet Tsuchinshan-Atlas nicht für jeden sichtbar ist, bleibt die Faszination für den Sternenhimmel ungebrochen und die Vorfreude auf kommende Veranstaltungen und Himmelsbeobachtungen ist groß.
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