Ein erschreckender Vorfall ereignete sich vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns: Der Tanker „Annika“, der mit 640 Tonnen Öl beladen war, brach in brand. Dieser Vorfall ereignete sich am Freitag in den Gewässern zwischen Deutschland und Dänemark, einem Gebiet, das oft von Schiffsverkehr frequentiert wird. Laut dem Deutschen Havariekommando gab es Feuer im Heckbereich des Schiffes, das ursprünglich auf dem Weg von Rostock nach Travemünde war.
Die genaue Brandursache ist derzeit noch unklar. Experten nehmen an, dass das Feuer im sogenannten Farben- und Lackraum, auch „Paintroom“ genannt, ausgebrochen ist, und nicht, wie zunächst vermutet, im Maschinenraum. Umgehend wurde ein Großaufgebot von Seenotrettern, Schleppern und Feuerwehrleuten mobilisiert, um Schlimmeres zu verhindern. Der Tanker war zu diesem Zeitpunkt 4,5 Kilometer vor Heiligendamm vor Anker.
Umfangreiche Rettungsmaßnahmen
Die sieben Mitglieder der Besatzung konnten schnell in Sicherheit gebracht werden; sie wurden von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger gerettet. Leider gab es einige leicht verletzte Personen, aber alle Seeleute sind wohlauf. Die Einsatzkräfte begannen noch am Nachmittag, den Brand von mehreren Schiffen aus zu bekämpfen, um eine Wasserverunreinigung zu vermeiden.
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, wurde auch eine Sperrzone von drei Seemeilen um den Einsatzort eingerichtet. Ein Sprecher des Havariekommandos informierte, dass das Feuer bis zum frühen Abend zwar unter Kontrolle, jedoch noch nicht gelöscht war. Umweltminister Till Backhaus äußerte seine Besorgnis über die gesamte Lage und betonte, dass alles unternommen werde, um größere Umweltschäden abzuwenden.
Ein neuer möglicher Umweltschaden
Die brennende „Annika“ hat die Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern auf sich gezogen, die vor den potenziellen Umweltfolgen warnen. Oliver Zielinski, der Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, äußerte sich besorgt. „Das ist ein mit 640 Tonnen Schweröl beladenes Schiff, das in einem sensiblen Ökosystem brennt. So etwas könnte massive Umweltschäden verursachen,“ erklärte er. Er wies außerdem darauf hin, dass in der Ostsee starker Westwind weht, was die Situation verschärfen könnte.
Umweltminister Steffi Lemke war ebenfalls besorgt und bat um eine sorgfältige Beobachtung der Ereignisse, um die Lage genau zu analysieren. „Ich blicke mit Sorge auf den brennenden Tanker in der Ostsee,“ teilte sie über soziale Medien mit. Dies deutet darauf hin, dass die Gefahr einer Ölkatastrophe, besonders die Zunahme älterer und oft nicht ausreichend versicherter Tanker, ein drängendes Problem darstellt, das nicht ignoriert werden kann.
Die Ostsee zählt mit täglich rund 2.000 großen Schiffen, darunter auch Tanker mit bis zu 100.000 Tonnen Ladung, zu den am stärksten befahrenen Meeren der Welt. Dieser Vorfall wird als klarer Hinweis auf die Gefahren interpretiert, die mit dem zunehmenden Tankerverkehr in der Region einhergehen. Laut WWF und anderen Umweltorganisationen besteht die Notwendigkeit, ein umfassendes Havariekommandonetz über die gesamte Ostsee zu etablieren.
Im weiteren Verlauf wird die Lage vor Heiligendamm aufmerksam beobachtet, und die Rettungskräfte bleiben im Einsatz, um kontinuierlich an der Brandbekämpfung zu arbeiten. Die Ereignisse zeigen, wie schnell eine alltägliche Situation auf See zu einer Notfalllage werden kann, und sie werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die die Sicherheit im maritimen Verkehr mit sich bringt.
Für mehr Informationen zu diesem Vorfall und die laufenden Maßnahmen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.nw.de.
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