Am Mittwoch kam es in Hohe Düne zu einem ernsthaften Fährunglück, bei dem drei Personen verletzt wurden, wobei eine dieser Verletzungen als schwer eingestuft wurde. Hunderte von Fußgängern, die die Fähre nach Warnemünde nutzen wollten, mussten sich kurzfristig nach alternativen Transportmöglichkeiten umsehen. Dabei herrschte am Anleger zeitweise ein regelrechtes Chaos.
Der Betreiber, die Weiße Flotte, informierte darüber, dass ein mechanisches Teil des Antriebs der Fähre gebrochen war. Dies führte dazu, dass die Fähre nicht wie vorgesehen zum Stehen kommen konnte und mit einer Geschwindigkeit von etwa zwei Knoten (3,7 km/h) auf das Fährbett prallte. Trotz des Versuchs des Kapitäns, mit „Volle Kraft zurück“ zu manövrieren, konnte eine Kollision nicht vermieden werden.
Technische Probleme beim Antrieb
Normalerweise dockt die Fähre nahezu im Stillstand an, wodurch die Passagiere in der Regel kaum etwas von der Ankunft mitbekommen. Auf Grund der ungewöhnlichen Situation erlebten die Fahrgäste jedoch eine heftige Erschütterung, die einige sogar zum Stürzen brachte. Der Geschäftsführer der Weißen Flotte, Knut Schäfer, betonte, dass die Besatzung keine Schuld trage: „Die Bewegungsenergie ist immer noch sehr groß“, erklärte er. „Der Kapitän hat alles versucht, jedoch war das nicht genug, um das Schiff rechtzeitig zu stoppen.“
Besonders bemerkenswert ist, dass die Fähre erst vor einer Woche aus der Werft zurückgekehrt war, wo der Antrieb umfassend geprüft wurde. Nach dem Vorfall musste der gesamte Fährbetrieb eingestellt werden, was bedeutete, dass die zweite Fähre nicht einspringen konnte. Der Schaden an dem Schiff selbst ist eher gering, lediglich eine kleine Beule an der Rampe wurde festgestellt.
Informationen für betroffene Passagiere
Zurück zum Alltag: Die Reparatur des defekten Teils ist für die Nacht auf Donnerstag geplant. Nach der Behebung des Problems wird die Fähre wieder von den zuständigen Behörden freigegeben, was voraussichtlich um 6 Uhr geschehen soll. Die Passagiere wurden aufgefordert, sich vor ihrer Reise im Internet über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren, um unnötige Wartezeiten und Unsicherheiten zu vermeiden.
Die Misslage wirft insbesondere bezüglich eines Chirurgen-Kongresses Fragen auf, der in dem nahegelegenen Kongresszentrum stattfand. Zahlreiche Teilnehmer suchten verzweifelt nach einem alternativen Weg nach Warnemünde, ihrem Hotelstandort.
Die Situation am Anleger nutzten bereits viele Taxifahrer aus der Umgebung, wie beispielsweise Ahmad Sakkal, der während des Vorfalls unterwegs war. „Ich habe hauptsächlich ältere Personen mitgenommen, damit sie nicht im Regen stehen müssen“, erzählte er. Obwohl der Vorfall für ihn finanziell keinen Vorteil brachte, wollte er den Fahrgästen dennoch entgegen kommen.
Die Umstände des Unfalls führten auch dazu, dass einige Anwohner, wie Ines Höppner aus Hinrichshagen, am Unfallort nach Informationen suchten. „Ich muss meine Kita am nächsten Tag öffnen“, sagte sie. „Ich hoffe, dass ich mit der Fähre problemlos zur Arbeit komme.“ Höppner, die die Fähre täglich nutzt, beschreibt die entspannte Beziehung zu den anderen Passagieren: „Man kennt sich an Bord und plaudert miteinander. Das ist fast wie eine Familie.“
Für einige Passagiere wie Niclas S., einen Marinesoldaten, kam die Überraschung jedoch weniger erfreulich. Nach einer langen Wartezeit auf seine Freundin, die ihn abholen sollte, musste er seine Pläne zur Weiterreise nach Stralsund aufgeben. „Es gibt schlimmeres“, meinte er optimistisch, „zumindest habe ich jetzt Zeit, einen gemütlichen Abend in Rostock zu verbringen.“
Die Situation in Hohe Düne bleibt angespannt, während die Passagiere auf die Rückkehr zur Normalität hoffen. Der Vorfall hat jedoch viele dazu veranlasst, alternative Transportmöglichkeiten zu nutzen und zeigt einmal mehr, wie anfällig die Mobilität in solchen Momenten sein kann. Weiterführende Informationen gibt es zudem hier.