In Nordwestmecklenburg wird die Rettung von Rehkitzen zu einer beeindruckenden Erfolgsgeschichte. Im Vergleich zu den Vorjahren wurden in diesem Jahr bereits 188 Kitze gerettet, was die Zahlen in den letzten Jahren übertrifft. Heiko Funk, ein Jäger und Drohnenpilot, betonte, dass die unter dem Kreisjagdverband durchgeführten Einsätze in einem breiten Gebiet von insgesamt 2200 Hektar, das mithilfe von Drohnenteams überwacht wurde, stattfanden. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren es lediglich rund 960 Hektar.
Die Bemühungen in diesem Bereich zeigen eindrücklich, wie ehrenamtliches Engagement und moderne Technik zusammenkommen, um die kleinen Rehe vor den Gefahren der Mähmaschinen zu schützen. Während der Wildwochen im Kreisagrarmuseum von Dorf Mecklenburg stellte Funk den Prozess der Kitzrettung anschaulich vor.
Zehn Drohnenpiloten unterstützen die Rettungsaktion
Der Kreisjagdverband von Nordwestmecklenburg setzt mittlerweile auf ein Team von zehn ehrenamtlichen Drohnenpiloten, unterstützt durch 25 Freiwillige, die sich dem Schutz des Jungwildes verschrieben haben. Diese Fachkräfte sind dafür zuständig, das zur Mahd anstehende Land zu überwachen, um die Rehkitze sicher einzusammeln, bevor Mähmaschinen Schaden anrichten können. Die Rückführung der Tiere erfolgt erst, wenn die Gefahr vorüber ist, und sie werden am Feldrand im Schatten zwischengelagert.
Der Prozess selbst gestaltet sich als intensiv, wie Sylvia Uhlmann, ebenfalls Jägerin und Drohnenpilotin, ergänzte. „Es ist zwar eine aufwändige Arbeit, aber Tierleid wird dadurch verhindert“, erklärte sie. Laut Renee Pollak, dem Vorsitzenden des Kreisjagdverbandes, liegt die Erfolgsquote bei bis zu 95 Prozent.
Ein attraktives Event zieht zahlreiche Besucher an
Die Drohnenvorführung und die damit verbundene Kitzrettung waren nur ein Teil des umfangreichen Programms, das im Rahmen der Wildwochen 2024 stattfand. Die Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Kreisjagdverband, dem Kreisbauernverband sowie dem Kreisagrarmuseum organisiert wurde, erfreute sich großer Beliebtheit und zog mehr als 1100 Besucher an. Museumsleiter Björn Berg hob hervor, dass das Event auch einen Bauernmarkt beinhaltete, in dem örtliche Produkte präsentiert wurden.
Der Landrat von Nordwestmecklenburg, Tino Schomann, lobte das Event als einzigartig für die Region und betonte die wichtige Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten. Diese Kooperation zeigt sich nicht nur in der Kitzrettung, sondern auch in der Präsentation vielfältiger Produkte, die während der Wildwochen angeboten wurden.
Besonders im Fokus stand während der Veranstaltung ein von Ulf-Peter Schwarz geschaffenes Kunstwerk, das zusammen mit Kindern entstand und für einen karitativen Zweck versteigert wird. Die Gebote dafür können bereits beim Kreisjagdverband abgegeben werden, und der Höhepunkt dieses Projekts wird beim Bauern- und Jägerball im Jahr 2025 in Neukloster sein.
Für Menschen, die sich für die Rehkitzrettung engagieren möchten, bietet der Kreisjagdverband vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten an. Interessierte können Drohnenpiloten buchen oder sich dem Helferteam anschließen. Weitere Informationen hierzu finden sich auf der Webseite des Kreisjagdverbandes Nordwestmecklenburg sowie via E-Mail.