Die Planungen für die neue Schwimmhalle in Neubrandenburg nehmen an Fahrt auf. Nach jahrelangen Diskussionen stimmte die Stadtvertretung kürzlich mehrheitlich für einen Antrag der CDUplus-Fraktion, der besagt, dass die Stadtwerke beauftragt werden sollen, die Ausschreibung für die ersten drei Planungsphasen zu veranlassen. Oberbürgermeister wurde beauftragt, dies so schnell wie möglich umzusetzen, spätestens jedoch bis zum 31. März 2025.
Bei der namentlichen Abstimmung votierten 17 Ratsmitglieder, darunter Vertreter von CDUplus, AfD und fraktionslose Mitglieder, für den Beschluss. Einige Fraktionen, wie BSW/BfN und Projekt NB, stimmten dagegen, während die SPD/Grünen sich enthielten. Ein zusätzlicher Antrag von Projekt NB, der eine interne Prüfung des Standorts und des Raumkonzepts forderte, fand keine Mehrheit.
Fehlende Kapazitäten und hohe Kosten
Die Neubrandenburger Stadtvertretung hatte bereits im Februar 2022 beschlossen, dass der Ersatzneubau auf dem Parkplatz am Stargarder Tor entstehen soll, da dieser Standort nicht in einem Sanierungsgebiet liegt. Ein einzelnes Ziel wurde gesetzt: Die neue Halle soll über sechs 25-Meter-Bahnen sowie zwei 50-Meter-Bahnen verfügen, um den Anforderungen des Schul- und Vereinssports gerecht zu werden.
Die Stadtwerke sollten plane zunächst für Ende 2023 eine Ausschreibung vornehmen, aber Kritiker warnen davor, dass die Gesamtkosten des Projekts, das auf über 30 Millionen Euro geschätzt wird, die Stadt finanziell überfordern könnten. Diese Bedenken kommen besonders angesichts steigender Bau- und Energiekosten auf, die sämtliche privaten und öffentlichen Bauvorhaben betreffen.
Ein weiteres Problem, das beunruhigend wirkt, ist die seit langem diskutierte finanzielle Lage der Stadt Neubrandenburg und die möglicherweise geschwächten Stadtwerke. Es gibt Stimmen, die anmerken, dass die Planungskosten von rund 2,5 Millionen Euro bei einer unklaren finanziellen Zukunft möglicherweise umsonst ausgegeben werden könnten. Ein Beispiel, das hier angeführt wurde, ist das gescheiterte Projekt einer Therme in Broda Ende der 1990er Jahre, was auf die Problematik der mangelnden finanziellen Ressourcen hinweist.
Ein notwendiger Schritt
Den Befürwortern eines schnelleren Planungsbeginns zufolge gibt es bereits einen gefassten Beschluss, der den Bau und die Raumnutzung betrifft. Ihnen zufolge steigen die Kosten für Planung und Bau eher weiterhin an, was eine Frühzeitigkeit bei der Ausschreibung erfordert. Ohne eine frühzeitige Planung wird es auch schwierig, die benötigten Fördermittel zu akquirieren.
Ein weiteres Argument ist, dass die bestehende Schwimmhalle bereits über 40 Jahre alt ist und es ohne adäquaten Ersatz ein großes Risiko darstellen würde, insbesondere für das Oberzentrum Neubrandenburg mit seinem Olympiastützpunkt im Triathlon-Bereich. Sollten die alte Halle oder ihre Infrastruktur nicht mehr nutzbar sein, bliebe das Sportzentrum ohne Schwimmhalle. Bereits jetzt leiden Neubrandenburger Schulen unter Kapazitätsmangel und sind gezwungen, ins Freibad nach Friedland auszuweichen. Mit einem optimistischen Blick befürchten die Unterstützer, dass selbst beim frühzeitigen Planungsbeginn die neue Schwimmhalle erst gegen 2032 oder 2033 fertiggestellt sein könnte.
Weitere Informationen zu diesem Thema können, hier auf www.nordkurier.de nachgelesen werden.
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