Neubrandenburg

Neubrandenburg: Streit um Grundschule West Am See – Wer blockiert die Pläne?

In Neubrandenburg gibt es Schwierigkeiten beim Bau der neuen Grundschule West „Am See“, da sich die Hochschule und die Stadt über ein benötigtes Grundstück nicht einigen können. Der Konflikt betrifft die sogenannte „Vermesserwiese“, die für den Schulneubau von zentraler Bedeutung ist, aber auch als wichtiger Ausbildungsort für die Hochschule Neubrandenburg dient.

Trotz mehrfacher Verhandlungen zwischen der Stadt und den zuständigen Ministerien kommt keine Klärung zustande. Die Stadt plant, die neue Schule nördlich des gegenwärtigen Standorts zu errichten, benötigt aber die Zustimmung der Hochschule, die einen Teil des Geländes beansprucht. Endlich, Ende September, erklärte Rektor Gerd Teschke, dass zwar der Bau einer neuen Grundschule möglich sei, dieser aber nicht auf der von der Stadt gewünschten Vermesserwiese stattfinden könne. Stattdessen könnte die Hochschule eine Fläche an die Stadt abgeben, jedoch nur im Tausch gegen alternative Flächen in der Nähe des Campus.

Politische Spannungen und Vorwürfe

Diese Ansage bringt die Diplomatie in der Stadt in Schwung. Einige Politiker fordern eine direkte Verhandlung zwischen der Stadt und den Landesministerien, ohne die Hochschule in die Gespräche einzubeziehen. Besondere Bedenken äußerten die Fraktionen von CDUplus und Bündnis Sahra Wagenknecht/Bürger für Neubrandenburg, die vor allem fürchten, dass durch die Verzögerungen die Realisierung des Schulprojekts gefährdet wird. Sie argumentieren, dass der Senatsbeschluss der Hochschule, der den neuen Standort vorschlägt, den Schulneubau erheblich verzögert und die Kosten in die Höhe treibt.

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Ein Vorschlag kam von der SPD/Grünen-Fraktion, die die Formulierung „ohne die Hochschulgremien“ aus dem Antrag strich. Dieser Änderungsantrag wurde schließlich von den Stadtvertretern unterstützt, die zuvor eine uneingeschränkte Verhandlung ohne die Hochschulgremien angestrebt hatten.

Am Ende stimmten 31 Vertreter aus verschiedenen Fraktionen für die Verhandlungen zwischen Oberbürgermeister Silvio Witt und den Landesministerien, während das Projekt NB und einige Ratsmitglieder dagegen stimmten, was die Spannungen innerhalb des Rates weiter anheizte.

Bildungsbedarf und Perspektiven

Die Fragen der Hochschulvertreter sind nicht nur politischer Natur, sondern betreffen auch direkt die Ausbildung der Studierenden. Natalie Weber von der Jungen Union Mecklenburgische Seenplatte kritisiert, dass die Planung der Schule nicht ausreichend berücksichtigt hat, dass die Hochschule auf ihre Flächen angewiesen ist, um eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten. Die Vermesserwiese ist insbesondere für die Messtechnik-Ausbildung von Bedeutung und wird für praktische Übungen und Seminare eingesetzt. Weber argumentiert, dass eine Ausweichfläche nicht die gleiche Qualität bieten kann.

„Die zuständigen Politiker hätten sich vor den Planungen besser informieren müssen, um eine realistische Lösung zu finden,“ sagt Weber. Sie sieht die Verantwortung auch bei der Hochschule, die ebenfalls proaktiv an der Lösung des Problems arbeiten müsse. Roman-Dieter Olbricht, Vorsitzender der Jungen Union MSE, betont, dass eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hochschule wichtig sei, um das Problem endlich zu lösen – vor allem, um den wachsenden Bedarf an Schulplätzen zu decken. „Es sind schon über ein Jahr vergangen, und es wird Zeit, dass beide Seiten an einem Strang ziehen,“ fasst Olbricht zusammen.

Der gesamte Prozess ist von der Hoffnung geprägt, dass eine baldige Einigung erzielt werden kann, um sowohl den Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden als auch die Ausbildungsqualität an der Hochschule zu sichern. Neubrandenburg steht somit vor einer wichtigen Testphase, in der alle Beteiligten gefragt sind, um Lösungen zu finden, die für alle Seiten tragbar sind. Die Stadt und die Hochschule müssen hier gemeinsam an einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Strategie arbeiten, damit ein neuer Schulstandort tatsächlich entstehen kann. Für detaillierte Einblicke empfiehlt sich ein Blick in die Berichterstattung von www.nordkurier.de.

Quelle/Referenz
nordkurier.de

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